19.02.2009

Bisherige Projektorganisation wird beibehalten

Um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen – insbesondere das anstehende Baubewilligungsverfahren, der Hochwasserschutz sowie der Anschluss an die Nationalstrasse – soll die bisherige Projektorganisation beibehalten werden. Dies verlautet aus einer Mitteilung der Standeskanzlei Uri. Konkret: Für die Vorabklärung politischer und strategischer Fragen wird ein regierungsrätlicher Ausschuss eingesetzt. Mitglieder sind Justizdirektorin Heidi Z'graggen (Vorsitz), Baudirektor Markus Züst und Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann. Auf der fachlichen Steuerungsebene wird das bisherige Projektteam beibehalten. Das Team hat laut Standeskanzlei den Auftrag, die Bauherrschaft unter Samih Sawiris sowie die Standortgemeinden fachlich zu begleiten, bis die notwendigen Abstimmungen und die Koordination mit anderen Projekten sicher gestellt sind. Dem Projektteam gehören an: Benno Bühlmann (Gesamtprojektleiter), Kantonsingenieur Andreas Hurter, Direktionssekretär Emil Kälin, Kantonsplaner Thomas Huwyler, Direktionssekretär Rolf Müller und Direktionssekretär Emanuel Strub sowie ein Vertreter der Gemeinde Andermatt. Der Regierungsrat werde je nach Projektfortschritt die Notwendigkeit und den Auftrag der besonderen Projektorganisation überprüfen, heisst es in der Mitteilung. Bild: Justizdirektorin Heidi Z'graggen (Quelle: ur.ch)

18.02.2009

Mehr Klarheit Ende April

Wird das Sawiris-Projekt nun voll durchgezogen oder abgespeckt? Wieviel Geld hat eigentlich der Investor bisher ins Projekt gesteckt? Und: Vor nicht allzu langer Zeit hiess es noch, Baubeginn des Hotels im Bellvue Park sei 2009. In der gestrigen 20 Minute lässt AADC-Sprecherin Karin Helfenstein jedoch lediglich verlauten, dass die Baueingabe für das Hotel im Bellevue Park 2009 erfolgen soll. Und: Mit dem Wohnungsverkauf wird voraussichtlich erst Ende Jahr gestartet. Und zu allem dazu ist die Aktie am 16. Februar um vier Prozent 28.45 Franken abgesackt. Wenn das kein Stoff für Spekulationen ist. Ende April wissen wir hoffentlich mehr. Denn - ebenfalls gemäss Karin Helfenstein - wird dann «über bisherige Investitionen und Stand des Projektes informiert». So zu lesen in 20 Min...

16.02.2009

Urner Regierung glaubt weiter an Sawiris-Projekt

Der Verlauf der Finanzkrise bereitet dem Einen oder Anderen im Urnerland offensichtlich ein wenig Sorgen. Am letzten Freitag wurde im Landrat eine Interpellation eingereicht. Dass Bedenken da sind, offenbart sich in Fragen wie: Wieviel hat das Projekt den Kanton bis jetzt gekostet? Und: Kommt Sawiris für einen Teil der Aufwändungen auf? Soviel vorweg: Trotz Krise und verschiedener Pressemeldungen, dass das Andermatt-Resort gebremst werden könnte, bleibt die Urner Regierung optimistisch. Das Projekt sei nicht unmittelbar von den Finanzmärkten abhängig, hält sie fest. Allenfalls könnte sich der Bau etwas in die Länge ziehen. Grund: Die Finanzierung des Projektes erfolge nicht über Bankkredite, sondern über eine schon vor längerer Zeit vorgenommene Aktienkapitalerhöhung. Deshalb hätten die Entwicklungen auf den Finanzmärkten keinen unmittelbaren Einfluss auf das Grossprojekt. Allerdings könne das wirtschaftliche Umfeld Einfluss auf den Verkauf der Immobilien haben. Das könne sich auf die Realisierungszeit auswirken. Uri bereits 3,1 Mio. Franken investiert In den letzten drei Jahren hat der Kanton im Zusammenhang mit dem Tourismusresort rund 3,1 Mio CHF aufgewendet. Der Kanton und Sawiris haben sich in einem Vertrag geeinigt, dass sowohl Kanton wie auch Unternehmer ihre Aufwändungen selber bezahlen. Die Urner Regierung betonte in ihren Antworten, dass ein Teil ihrer Aufwändungen ohnehin hätten getätigt werden müssen. So seien das Verkehrskonzept Urserntal und die Abklärungen zum Hochwasserschutz lediglich vorgezogen worden. Sie erachte jedenfalls die Aufwendungen im Hinblick auf die Chancen des Projektes als gerechtfertigt.

10.02.2009

AGS Papiere auf Talfahrt

Samih Sawiris' Ankündigung, die Gangart bei der Realisierung des Resorts etwas zurückzuschrauben, hat die Papiere der Andermatt-Gotthard-Sportbahnen belastet. Seit Jahresbeginn sind sie von 16 Fr. auf 12 Fr. zurückgefallen.

04.02.2009

Reaktionen lassen nicht auf sich warten

Nach den Presseberichten darüber, dass das Sawiris-Projekt in Andermatt ins Stocken gerät, können online bereits zahlreiche Kommentare gelesen werden. Die Schweiz, ein Land von Resort-Spezialisten. Hier eine kleine Auswahl (Quelle Tages Anzeiger online): «Ich wäre ich froh wenn dieses Projekt scheitern würde. Unsere schöne Berglandschaft und die heimeligen Dörfer sind langfristig immer noch das wichtigste Werbeargument für den Schweizer Tourismus. Wie man ganze Landstriche mit überdimensionierten Hotelanlagen für alle Ewigkeit verschandelt kann man an zahlreichen Küstenabschnitten des Mittelmeers nur allzugut beobachten.» «Schadenfreude ist fehl am Platz. Kritische Fragen: Es wurden Mehrinvestitionen ausgelöst, im Glauben, die Gäste kommen. Aber gibt es so viele Gutverdiener wie vor 2 Jahren? Sofern ich das wahrnehme, sind die Hotelanlagen für betuchtere Gäste gedacht. Die Exklusivität könnte zum Stolperstein werden. Golfplätze? Champagner im Überfluss? Magere Jahre stehen vor der Tür. Ohne Umplanung kein Erfolg!» «Die Idee war sehr gut. Das Ganze kommt aber zu spät. Wenn ich S Sawiris Berater wäre, würde ich alles stoppen und für einige Jahre zurückstellen.» «Und der arme Bergkanton Uri habe hohe Vorfinanzierungen geleistet. Oder anders rum: wie viel Kohle hat Sawiris bereits abgeliefert? Da kommt wohl noch ein Gewitter ...» «Die Einsicht kommt spät der wirtschaftliche Realitätsinn setzt spät ein. Auch ohne die Krise ist das Projekt zu gross und zielt wohl auch am Markt vorbei. Erschreckend an der Sache ist, wie blauäugig sich die Urner Behörden an die Versprechen geklammert haben und ihrerseits übertriebene Erwartungen und falsche Hoffnungen bei der Urner Bevölkerung geweckt haben. Uri wirds überleben.» «Seien wir doch froh, dass überhaupt noch investiert wird. Wer hat denn heute noch Appetit Hotels etc zu bauen, wenn die Wirtschaftslage derart schlecht ist. Die Schweiz sollte weiterhin den Teppich ausrollen und nichts unversucht lassen, diese ausländischen Investoren in die Schweiz zu locken. Diese schaffen dann in den "Randregionen" wertvolle Arbeitsplätze.» «Sawiris vorsichtige Vorgehensweise spricht für ihn. Da könnte sich noch manch einer eine Scheibe abschneiden. Was hat Andermatt schon zu verlieren?» «Andermatt ist nicht St.Moritz oder Zermatt! Anstatt so viele Luxushotels hochzuziehen würde ich als Investor ein günstiges 3-Sterne Hotel und ein Familien b.z.w Kinderhotel in Andermatt bauen. In diesem Segment lassen sich Hotels eher füllen als nur auf die vermögende Kundschaft zu setzen.» «Staune immer wieder, wie blind diesem Sawiris einfach vertraut wird. Dabei hat er noch keinen grossen Leistungsausweis und die Aktien seiner Orascom AG sinken in bedrohlichem Tempo Richtung Nonvaleur. Wenn das nur gut kommt. Sonst ist Uri dann wirklich "stier".»

Gerät Andermatt-Resort ins Stocken?

Jetzt aber wird redimensioniert. Gebaut werden sollen in Andermatt gemäss der Wirtschaftsagentur Bloomberg vorerst nur zwei oder drei Hotels. Sawiris gegenüber der Wirtschaftsagentur: «Man muss realistisch sein. Die Verkäufe werden 2009 zurückgehen.» Und: «Ich bin kein Abenteurer.» Diese Bloomberg-Meldung wurde allerdings von Franz Egle, VR der AADC, dementiert. «Am Andermatt-Projekt ändert weder umfangmängmässig noch in zeitlicher Hinsicht etwas. Die Zitate von Bloomberg beruhen auf einem Missverständnis.», sagte er gegenüber der Berner Zeitung. Wie auch immer. In der Regel entstehen solche Gerüchte nicht aus dem Nichts. In der Presse jedenfalls hat die Nachricht hohe Wellen geschlagen. Hier ein paar Müsterchen: Berner Zeitung: «Finanzkrise bremst Sawiris Andermatt-Projekt» NZZ online: «Bremsspuren in Neu-Andermatt» Zisch.ch: «Auch Sawiris ist von der Krise betroffen» Bloomberg: «Sawiris Slows Pace of Resort Development in Recession» 20 Minuten Online: «Sawiris Andermatt-Projekt wird durchgezogen»

(Ab)gelöscht

Dialog mit der Bevölkerung. Immer wieder unterstreicht Samih Sawiris, wie wichtig dies ist. Aber offensichtlich ist das mehr Schein als Sein. Denn in Wirklichkeit hat es bei «unserem» Ägypter – eigentlich ein begnadeter Rethoriker – nicht sehr viel auf sich mit dem vielgepriesenen Dialog. Barack Obama hat in seinem Wahlkampf allen gezeigt, wie man die neuen Medien nutzt. Er setzte zum Beispiel das Internet konsequent ein. Egal, ob bei Myspace, Facebook oder Twitter. Seine Fans sprach er in E-Mails direkt an, veröffentlichte Videos auf Youtube und Bilder auf Flickr. Seinen Vize Joe Biden stellte er der Öffentlichkeit per SMS vor. Obama hat gar sein eigenes Blog. Zweifellos, die neuen, interaktiven Medien sind wertvolle Instumente, wenn es um Dialog, Lobbying und Informationen geht. Gut für Obama, recht für Sawiris? Was für Barack Obama gut ist, sollte eigentlich auch Samih Sawiris recht sein. Oder? Offensichtlich nicht so sehr, wie man sich das (z.B. als Einwohner Andermatts) wünschen könnte. Zwar ist er wie Barack ein Meister der Rethorik. Aber: Seit Monaten erhält man – wenn überhaupt – bestenfalls aus den Medien kleine Neuigkeiten zum Tourismusprojekt. So, wie vor Weihnachten die Information, dass der AADC-Showroom im erweiterten Tourismusbüro endlich eröffnet wurde. Oder via Smalltalk bei Aeschbi. In der Andermatt-Rubrik der Orascom datiert das letzte Press Clipping vom 15. Juli letzten Jahres. Die letzte Info-Veranstaltung in der Mehrzweckhalle fand vor etwa einem Jahr statt. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Samih Sawiris selbst ein rethorisches Genie ist und mit Franz Egle erst noch ein absoluter Kommunikations- und Lobbying-Profi im Verwaltungsrat der AADC sitzt. E-Mail nach elf Monaten ungelesen gelöscht Wie ernst Samih Sawiris den von ihm selbst vielgepriesenen Dialog wirklich nimmt, erfuhr der Betreiber dieses Blogs gleich selbst. Seine Aufforderung zum Dialog, die er Samih Sawiris am 13. März 2008 per E-Mail geschickt hatte, wurde am 3. Februar 2009 – also 11 Monate später ungelesen gelöscht. Offensichtlich kein «Mailer» unser Ägypter. Aber am Handy soll er ja ein echter Virtuose sein. Ob mir jemand seine Handy-Nummer hat? Ich tausche sie gegen Samihs E-Mail-Adresse oben.

02.02.2009

Aufschwung dank Alpentourismus?

Was kommt dabei heraus, wenn ein Investor, ein ehemaliger Toursimuschef und ein Landschaftsschützer über Nachhaltigkeit diskutieren? In der NZZ online stand es kürzlich zu lesen. Titel: «Neu-Andermatt provoziert nicht nur Euphorie». Zum Artikel...