24.11.2008

Schule war Thema im Landrat

Das Resort wird Uri und besonders das Urserental in vielen Belangen verändern. Ein Thema, das bisher noch wenig angeschnitten worden war, wurde jetzt im Landrat diskutiert. Die Rede ist von Bildung und Schule. Kathrin Möhl von der SP Altdorf bezweifelt beispielsweise, dass es an den Schulen genügend Plätze gibt für die vielen zu erwartenden Kinder. Justizdirektorin Heidi Z’graggen hingegen ist optimistisch. Beim Bildungsangebot sieht sie offensichtlich keine Engpässe auf uns zukommen. Sie zeigte sich im Landrat überzeugt, dass es für alle Kinder genügend Kapazitäten an den Schulen gebe. Sie freue sich jetzt schon darauf, wenn die Schulen im Urner Oberland wieder gefüllt seien. Neben all der Freude sei die Frage doch erlaubt: Sind die Lehrkräfte gewappnet für den künftigen Schülerauflauf? Und zwar nicht quantitativ, sondern qualitativ. Denn gerade der Anteil an andersprachigen Schülerinnen und Schülern dürfte signifikant steigen. Im Gegensatz zu heute gäbe es gerade im Urner Oberland Klassen mit hohem Ausländeranteil. Kurz: Wissen die hiesigen Lehrkräfte damit umzugehen? Diese Antwort blieb Frau Z’Graggen dem Landrat und der Bevölkerung leider noch schuldig.

14.11.2008

Von Spekulation und Eroberungstrips

Spekuliert darüber, ob das Sawiris-Projekt etwa nur eine Luftblase ist, wird nicht nur an der Börse. Auf der Plattform indy.ch, wo sich laut eigenen Angaben «Aktivistinnen und Aktivisten» wurde nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen der Orascom Development ein kritischer Beitrag publiziert. Hier der O-Ton: « Sawiris‘ Super Tourismus-Stadt auf Andermatter Boden ob der Schöllenen, in welcher sich dereinst überreiche Inder und Pakistani wohl fühlen sollen, käme, wenn es stimmte, auf einer grossen Militär-Brache des VBS in Andermatt zu stehen. Schon seit Wochen wird der ehemalige Soldaten-Übungsplatz mit grossen Baumaschinen dekontaminiert und plattgefahren – auf Kosten des VBS, welches das mehrere qkm grosse Gebiet für ein Trinkgeld an Sawiris verhökert hatte. Genaue Zahlen lassen sich nicht erfahren. Nein, es würden auch keine ägyptischen Hilfskräfte dereinst die Hotel- und Tourismus-Anlage bedienen. Diese Jobs würden den Kälte-gewohnten Urner Leuten vor- und zugehalten. Sawiris, der gewandt deutsch spricht, verspricht allen Bewohnern in der Region eine glänzende und gesicherte Zukunft. Immerhin lösten diese seine Hymnen bereits einen regen Immobilienhandel in Andermatt aus, bis hinunter nach Göschenen. Längst stillgelegte Hotels und Pensionen wurden spekulativ gepostet. Bis heute hat Sawiris jedoch, nach übereinstimmenden Quellen, noch keinen Cent in die angeblich so grosse zukünftige Zeit von Andermatt reingebuttert, und auch der projektierte Sawiris-Infostand zwei Meter neben andermatt-tourismus zeigt sich noch immer in unfertigem Rohbau. Selbst für die zahlreichen Grundbuch- und Notariatsdienste wären bislang Sawiris-gläubige Beamte zulasten des Kantons und des Bundes aufgekommen. Dagegen liess Tycoon Sawiris schon mal eine kleine Spende zugunsten der Tourismus-Forschungsstelle an der Zürcher ETH springen, nicht ohne dies werbewirksam zu verbreiten. Auch lockte er grosszügig mit einer Million, sollten sich die Bergbahnen rund um Andermatt mittels einer Fusion zu einem einzigen Bahn-Unternehmen zusammenschliessen. Sawiris befindet sich mit seinem Andermatt-Abenteuer zweifellos auf einem interessanten Eroberungs-Trip. Nicht die von ihm monierten 5*****-Hotels und die wunderbare Alpenpracht bzw. die gestopften Touristen-Kasten aus Indien und anderswo werden der Alpenregion zu den versprochenen grossen Gewinnen verhelfen. Den Reibach wird Sawiris persönlich viel mehr mit dem Aufkauf der alpenquerenden Eisenbahnen machen. Allein die Strecke und das Trassee von Andermatt via Oberalppass nach Disentis, und von Andermatt via Furka nach Zermatt (Matterhorn-Gotthard-Bahn, „The Matterhorn Railway“) wird nominell auf 3-4 Mia. SFr. eingeschätzt. Die beiden Strecken gehören wohl europaweit zur höchst gelegenen Eisenbahn. Höchste Eisenbahn ist aber auch, diese Schätze, in jahrzehntelanger Knochenarbeit durch unsere Vorfahren erbaut, vor dem Zugriff des grossen Spekulanten und Plünderers aus Aegypten zu schützen. Denn leider besteht derzeit grosse Gefahr, dass völlig desorientierte und unverantwortliche Politiker und Staatskarrieristen die Alpen an den vielfach Swiss-lobbyierten Herrn aus Aegypten verscherbeln. Mehrere ranghohe Urner Lokalgrössen, wie z.B. der Direktor der Urner Kantonalbank, haben sich schon längst an den Mogul verkauft. »

13.11.2008

Landrat genehmigt Hochwasserschutzprogramm

Der Urner Landrat hat einstimmig das Hochwasserschutzprogramm mit einem Rahmenkredit von 54,1 Mio. Franken genehmigt. Das Volk entscheidet im Februar 2000 darüber. Insgesamt sollen bis 2019 rund 160 Mio. Franken verbaut werden. Geplant sind vor allem bauliche Massnahmen an der Reuss und am Schächenbach im Urner Talboden, im Einzugsgebiet des Schächens sowie an der Reuss und an der Unteralpreuss in Andermatt. Die Vorhaben im Urserntal sollen unter anderem die Sicherheit des geplanten Tourismusresorts von Samih Sawiris gewährleisten.

12.11.2008

Gemsstock: Hoffnung und Masterpläne

In den Medien steht es geschrieben: Die Andermatt Gotthard Sportbahnen (AGS) schreiben rot. Nun sollen sich all jene, die vom Skigebiet profitieren, an einer Infrastrukturgesellschaft beteiligen.
Dieser Meinung ist AGS Verwaltungsratspräsident Franz Steinegger. Auch Geld reinbuttern soll Samih Sawiris. Wie eine allfällige Beteiligung des Ägypters aussehen wird, scheint noch in den Sternen zu stehen. Wie Steinegger gegenüber der Neuen Urner Zeitung sagte, seien die Resortverantwortlichen derzeit an der Ausarbeitung der notwendigen Masterpläne. Auch Airolo hofft auf Sawiris Das Tessin befindet sich zwar seit einiger Zeit auf dem Rückzug aus dem Wintersport. Ausnahme: Airolo. Dort hofft man auf eine erfolgsträchtige Verbindung mit dem Tourismusprojekt in Andermatt. Aufgrund dieser Hoffnung hat die Tessiner Regierung entschieden, den Betrieb in Airolo mit jährlich 800 000 Franken zu subventionieren.

10.11.2008

Sawiris Bruder Naguib in Geldnöten?

Gemäss den italienischen Medien hat Samihs Bruder Naguib, seines Zeichens Telekom-Taycoon, Finanzprobleme. «La Repubblicà» schrieb unlängst, dass die Aktien seiner Orascom Telecom von über 80 ägyptischen Pfund im Mai auf 28 Pfund Ende Oktober gefallen sei. Dieser Absturz habe das Imperium von Sawiris zum Beben gebracht, schrieb die italienische Tageszeitung «la Repubblica» kürzlich. Das sei fatal, so die Zeitung. Denn: Der 54-Jährige habe von den Banken Kredite benötigt, um Tim Hellas und die italienische Telekommunikationsfirma Wind zu übernehmen. Andermatt-Resort nicht betroffen Gemäss Sawiris-Berater Franz Egle hat das Trudeln von Naguibs Telekomfirmen keinen Einfluss auf das Resort. Die Gesellschaften der drei Sawiris-Brüder seien komplett voneinander getrennt, sagte er gegenüber dem Urner Wochenblatt. Familienpolitik sei: untereinander keine Geschäfte tätigen. Egle betonte weiter, dass die Orascom Development Holding mit Sitz in Altdorf schuldenfrei sein. Für die Anschubfinanzierung des Resorts in Andermatt habe man mittels Kapitalerhöhung 100 Mio. Dollar auf die Seite gelegt. (Bild: Naguib Sawiris)