29.06.2012

Neues (Ungemach?) aus dem Skigebiet

Es ist zwar sommerlich heiss – sogar in Andermatt. Gleichwohl ist das künftige Megaskigebiet Andermatt-Sedrun ein Thema. Im Rampenlicht steht wieder einmal die Schwedische Firma Skistar – Sawiris‘ Wunschkandidatin in Sachen Skiarena.
Nun hat ebendiese Skistar in ihrem Neunmonatsrapport der Skiarena Andermatt-Sedrun ein kurzes Statement gewidmet: «Die Entwicklung des Skigebiets Andermatt-Sedrun in den letzten Monaten zeigt, dass die Bedingungen für einen Einstieg von Skistar in Form einer Übernahme oder einer Beteiligung momentan nicht gegeben sind.» Will Skistar aus dem Projekt aussteigen? Muss nicht sein. Denn Skistar präzisiert: Dieser Entscheid könne jederzeit neu überprüft werden, falls sich die Bedingungen und damit auch die Möglichkeiten für Skistar wieder ändern würden.

Bei Andermatt Swiss Alps (ASA) rund um Samih Sawiris gibt man sich gelassen, ob der Verlautbarung von Skistar. Skistar sei bei der Entwicklung nach wie vor dabei, sagt Alain Gozzer von ASA. Dass es nicht schneller voran geht liegt scheinbar vor allem daran, dass zuerst der Zusammenschluss der Bergbahnen Andermatts und Sedruns über die Bühne gehen muss. Gemäss Gozzer hat sich aber an der Absicht von Samih Sawiris nichts geändert, Skistar als Betreiberin der Bergbahnen einzusetzen. Skøl!

27.06.2012

Optimistisch trotz Skepsis

Samih Sawiris ist skeptisch, ob ägyptens frischgewählter Präsident Mohammed Mursi der richtige Mann für Ägyptens Wirtschaft ist. Trotzdem ist er optimistisch, was die Tourismusbranche in seinem Land anbelangt.

25.06.2012

1001 finstere Nacht


Seit Jahresbeginn hat die Orascom-Aktie 70% nachgegeben, seit dem Börsengang gar 90%. Das Sawiris-Projekt in Andermatt spielt für die Orascom kommerziell zwar nur eine untergeordnete Rolle. Aber auch hier läuft nicht alles rund. Bis Ende 2012 sollen Verkäufe und Reservationen in Höhe von 120 Mio. Fr. verbucht werden. Aber die Banken zweifeln daran, ob Sawiris dieses Ziel erreichen wird.

Hinsichtlich Ausbau des Skigebietes wurde zwar grundsätzlich ein Konsens über das weitere Vorgehen erreicht. Aber: Zwischen den Parteien bestehen laut AGS VR-Präsident Franz Steinegger nach wie vor unterschiedliche Vorstellungen.

Mehr noch: Der Orascom droht, neue finanzielle Mittel aufnehmen zu müssen. Nur: Zurzeit dürfte es recht schwierig sein, eine Kapitalerhöhung durchzuführen. Denn kaum jemand würde derzeit Titel zeichnen.

Last but not least: aufgrund der politischen Situation in Ägypten hätten die Banken wohl kaum Vertrauen ins Sawiris-Geschäftsmodell und würden Orascom höchstens zu ausserordentlich hohen Zinssätzen Kredit gewähren.

 Was Max Borowski aus Jerusalem in NZZ online noch zu schreiben hat, findest Du hier…

20.06.2012

Ausbau Skigebiet: maximal 47 Millionen von Bund und Kantonen

Der Bund und die Kantone Uri und Graubünden unterstützen in den kommenden vier Jahren die Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun mit maximal 47 Millionen Franken. Bundesrat Johann Schneider-Ammann hat eine entprechende Programmvereinbarung unterzeichnet.

Der Bund steuert NRP-Darlehen von maximal 40 Millionen Franken bei, die Kantone Beiträge von 7 Millionen Franken. Dies geht aus dem Umsetzungsprogramm 2012-15 des Projektes San Gottardo hervor, das unter dem Mantel der neuen Regionalpolitik des Bundes (NRP) läuft.

Die Initianten der Skigebietsverbindung müssen nun bei der Organisation Progetto San Gottardo Beitragsgesuche einreichen. Die beteiligten Kantone sowie der Bund entscheiden anschliessend über die effektiven Projektbeiträge. Wie hoch der Bundesbeitrag tatsächlich ist, hängt stark davon ab, welchen Beitrag die einzelnen Kantone leisten. Um NRP-Gelder zu erhalten, müssen die Projektinitianten diverse Auflagen erfüllen.

18.06.2012

Mitinvestor für Chedi

Der Arabische Frühling bedeutet Eiszeit für Samih Sawiris. Mit den Finanzen seiner Orascom steht es jedenfalls derzeit nicht zum Besten. Nicht zulezt deshalb dürfte Swiris auf der Suche nach Mitinvestoren für sein Andermatt-Projekt sein.

Nun ist er scheinbar fündig geworden. Laut finews.ch greift die Immobiliengesellschaft Swiss Finance & Property AG der gebeutelten Orascom unter die Arme. Die Swiss Finance & Property AG ist eine auf Immobilien und Hedge Funds spezialisierte Investment- und Beratungsgesellschaft.

Swiss Finance & Property soll Orascom bei der Verbriefung der noch nicht verkauften Eigentumswohnungen beraten. Zudem wolle Swiss Finance & Property für ihr eigenes Immobilien-Portefeuille ein Paket an Wohnungen im Hotelkomplex erwerben, so die Information von finews.ch.

Swiss Finance & Property AG

13.06.2012

Zermatt bittet Zweitwohungsbesitzer zur Kasse – Vorbild für Andermatt?

Zermatts Zweitwohnungsbesitzer bezahlen künftig jährlich 1,5 Prozent des Katasterwertes ihrer Zweitwohnung für Aufbau und Unterhalt der Infrastruktur. Diese Abgabe müssen sie 20 Jahre lang leisten.

Die Gebühr soll allerdings für jene Zweitwohnungen erlassen werden, die während mindestens 90 Tagen im Jahr vermietet sind. Damit will man in Zermatt gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Geht die Rechnung auf, steigen Einnahmen für die Gemeinde, und die Zahl der kalten Betten verringert sich.

Angesichts der steigenden Infrastrukturkosten, die in Andermatt durch die rege Bautätigkeit entstanden sind, sicherlich auch hier ein prüfenswerter Ansatz – und zwar für die Zweitwohnungen im heutigen Dorf, wie auch im Sawiris-Satellit.

12.06.2012

Vom idyllischen Schweizer Alp-Traum zum blanken Techno-Alb-Traum


Der deutsche Radiosender Bayern 1 hat am 9. Juni auf seiner Website einen Beitrag zum Andermatter Sawiris Resort auf publiziert. Nachdem ja mehr und mehr Deutsche in unser Land strömen, um unsere Wirtschaft zu unterstützen, sei ein Blick auf den deutschen Blick auf Andermatt gestattet.

07.06.2012

Wieviel Zweitwohnungsinitiative braucht Andermatt?

Wenn der Kapitän – in diesem Fall eine Kapitänin, nämlich Frau Bunderätin Leuthard – nicht sagt, wo’s langgeht, dann machen die Matrosen, was sie wollen. Genau das passiert nun bei der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative. Am schönsten lässt sich das in Andermatt veranschaulichen.

Da ist auf der einen Seite der Gemeindepräsident. Der sagte kürzlich, es würden keine Baubewilligungen mehr erteilt, solange Rechtsunklarheit bestünde. Auf der anderen Seite steht die Andermatt Swiss Alps. Die geht davon aus,  dass man von der Zweitwohnungsinitiative nicht betroffen sei. Denn die bewilligten Quartiergestaltungspläne nähmen die Baubewilligungen weitgehend vorneweg. Mittlerweile hat die Baukommission – trotz Rechtsunklarheit – alles klar gemacht. Sie hat die Baubewilligung erteilt. Der Gemeindepräsiden steht im Regen. Samih Sawiris frohlockt.

Aber was ist Sache?
Alain Griffel, Staatsrechtsprofessor an der Universität Zürich mit Schwerpunkt im Raumplanungsrecht, äusserte sich Ende März in der Neuen Luzerner Zeitung dahingehend, dass Quartiergestaltungspläne kein entscheidendes Argument seien. Letztlich sei für jedes Gebäude eine zusätzliche Baubewilligung notwendig. Das gelte für Samih Sawiris genauso wie für alle anderen Bauherren. Darüber hinaus sei die Zweitwohnungsinitiative höher zu gewichten als der Quartiergestaltungsplan auf Stufe Raumplanungsrecht, so Griffel. Richtig: Die Initiative macht eine Verfassungsänderung notwendig – und diese Änderung durchbricht das Raumplanungsgesetz.

Also Sistierung der Baugesuche?
Nein. Alain Griffel hält die Sistierung von Baugesuche für Resort in Andermatt für falsch. Für die Sistierung gebe es keine rechtliche Grundlage. Der Staatsprofessor ist der Ansicht, dass hängige und neue Verfahren bis Ende 2012 nach geltendem Recht abzuwickeln seien. Überhaupt, der sofortige Bewilligungsstopp wie von Frau Leuthard verkündet, verstösst gemäss Griffel sowieso gegen die Übergangslösung, die zusammen mit der Zweitwohnungsinitiative angenommen wurde.

Alles klar?
Natürlich. Bis zum nächsten Hickhack. Schliesslich hat Samih Sawiris bei der Gemeinde Andermatt erst Baubewilligung für die vier Appartementhäuser, eine einzige Villa (wahrscheinlich, diejenige, die er 2011 zu Budgeterreichungszwecken seinem Bruder verhökert hat) und 90 Wohnungen eingereicht. Geplant sind ja eigentlich letztlich 500 Ferienwohnungen, 25 Villen und 6 Hotels. Da muss Samih Sawiris vielleiht noch Gas geben mit seinen Baugesuchen. Oder hat er sein Projekt etwa redimensioniert?

06.06.2012

Baubewilligung für Sawiris

Die Baukommission von Andermatt hat grünes Licht für den Bau der Appartmenthäuser Steinadler, Hirsch, Murmeltier und Steinbock. Dies obwohl Gemeindepräsident Roger Nager Ende März gegenüber der Sendung «Schweiz aktuell» noch erklärt hatte, dass in Andermatt vorderhand keine weiteren Baubewilligungen erteilt würden. Und zwar solange noch Unsicherheiten betreffend der Umsetzung der Zweitwohnungsinitiative bestünden. Soviel zu den Worten eines königlich bezahlten, professionellen Vollzeitgemeindepräsidenten (..).

No Comment
Kein Wunder, wollte Nager jetzt vor laufender Kamera in «Schweiz aktuell» keine Stellung zur doch noch erteilten Baubewilligung nehmen. Kein Kommentar übrigens auch seitens Bauherrin «Andermatt Swiss Alps» (ASA).

Immerhin warme Betten – oder?
Aber wie’s scheint müssen in den für den Bau freigegebenen Appartementhäusern immerhin Wohnungen mit Vermietungszwang realisiert werden.  Mit anderen Worten: Die ASA muss die Appartementhäuser bewirtschaften, sprich weitervermieten, wenn die jeweiligen Eigentümer die Wohnung nicht benutzen. Kalte Betten werde auf diese Weise also hoffentlich vermieden.