28.12.2007

Die Russen kommen!

Wir haben unseren Ägypter. Crans Montana kriegt vielleicht bald seine Russen. Für einmal nicht als Gäste, sondern als Bauinvestoren. Der Baukonzern Mirax mit Sitz in Moskau will eine feudale Ferienanlage bauen. Und Crans Montana will - wie Andermatt - von den in der Lex Koller verankerten Verpflichtungen befreit werden. Toursimusfieber ohne Grenzen in der Schweiz?

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Bild: Crans Montana

27.12.2007

Wer will sich am Resort beteiligen?

Am Ferienresort von Samih Sawiris können sich auch andere Unternehmen beteiligen. Der Bundesrat hat gemäss Tages Anzeiger ein entsprechendes Gesuch genehmigt. mehr...

"Kalte Betten" irritieren Andermatt

Andermatt ist irritiere. Grund: Samih Sawiris erklärte an der letzten Infoveranstaltung, dass einzelne Hotels im Dorf zur Vier- oder Fünfstern-Hotels ausgebaut werden sollten. Mehr noch: Es grassieren Gerüchte, dass Hotels im Dorf verkauft und zu Appartements umgebaut werden sollen. mehr...

Bild: Krone bald ein Appartementhaus?

21.12.2007

Rückbaufonds?

In Andermatt wird bald gebaut. Sehr viel gebaut. Hotels, Wohnungen, Villen, Golfplatz, Strassen. Touristiker und Bevölkerung zweifeln kaum an Sawiris’ Erfolg. Was aber, wenn eines der Hotels irgendwann doch nicht rentieren sollte?

Die Geschichte des Tourismus lehrt uns: Jedes Grandhotel macht Krisen durch. Das ehemalige Grandhotel in Andermatt selbst steht derzeit noch – als halbe Ruine und Mahnmahl.

Wie schützen wir uns vor Bauruinen?
Was passiert, sollte dem Resort wider aller optimistischen Erwartungen dennoch nicht nur Erfolg beschert sein? Tummeln wir uns dann plötzlich inmitten von Bauruinen? Oder sollten wir Andermatter von den Davosern lernen? Diese verlangten nämlich von den Investoren des geplanten Wellnesskomplexes auf der Schatzalp – in Form eines Turms – einen Rückbaufonds, um den Turm falls nötig wieder abzubrechen. Ein solcher Fonds – gespiesen von der Orascom bzw. von den jeweiligen Hotelinvestoren – könnte durchaus auch in Andermatt Sinn machen.

Der 105 Meter hohe Turm auf der Schatzalp

17.12.2007

Kürzlich gelesen...

...im Blog des PR-Gurus Klaus J. Stöhlker: Der arme Sawiris kam nach Andermatt Wie Jakob Schmidheiny stets der “arme” Schmidheiny war, weil er nicht von Beginn an mit Milliarden gesegnet wurde, handelt es sich bei Samih Sawiris, der in Andermatt investiert, um das ärmste Mitglied seiner Familie. Mit einem Vermögen von mageren USD 1,5 Mia. fragt man sich ohnehin, weshalb er soviel in dieser alpinen Einöde investiert. Vater Onsi ist USD 5 Mia. schwer, dessen ältester Sohn USD 10 Mia, der jüngste Sawiris, Nassef, USD 3,9 Mia. Da es sich um die reichste Familie Ägyptens handelt, ist Sorge um den charmanten Samih nicht nötig.

12.12.2007

Ausbau ARA Andermatt: Abstimmung 2008

Die ARA-Andermatt muss aufgrund des Sawiris-Projektes ausgebaut werden. Der Auftrag soll 2008 vergeben werden. Im Verlaufe von 2008 soll dann auch das Urner Stimmvolk über den Ausbau der Anlage befinden können.

Ausschreibung

11.12.2007

MGB investiert 92 Mio. Franken

92'000'000 Franken. So viel will die Matterhorn Gotthard Bahn (MGB) zwischen 2008 und 2010 in ihr Bahnnetz investieren. Auch das Resort-Projekt von Samih Sawiris soll bei diesen Investitionen einbezogen werden.

Uri soll an die Investitionen für Infrastrukturen und die Substanzerhaltung MGB im gleichen Zeitraum einen Kredit von total 2,832 Millionen Franken leisten. Dies beantragt die Regierung dem Landrat. Mitfinanziert werden die geplanten Ivestitionen zudem vom Bund sowie den Kantonen Wallis und Graubünden.

10.12.2007

Zement statt Granit

Während Samih Sawiris den Granit im Urserntal beackert, verkauft Bruder Nassef sein Unternehmen "Orascom Cement" an die französische "Lafarge" wie das Unternehmen heute berichtete. Offerierter Preis: 8,8 Mio. Euro.

Bild: Nassef Sawiris

Sawiris-Projekt: Chance für Göschenen?

Die Schöllenen ist ein Nadelöhr. Nicht nur während der Bauphase, sondern auch dann noch, wenn das Resort einmal steht. Die Reaktivierung der Militärseilbahn von Göschenen auf den Gütsch sowie ein Bahnhof im heutigen Gotthard-Bahntunnel könnten attraktive Lösungen bieten.

Einst existierte eine militärisch genutzte Seilbahn, die von Göschenen zum Wachthäuschen auf dem Gütsch führte. Da Samih Sawiris gemäss AGS-Verwaltungsratspräsident Franz Steinegger eher auf den Nätschen setzen will (siehe Blog-Eintrag vom 3.12.2007), wäre es an der Zeit, über eine Neuauflage der Seilbahn Göschenen-Gütsch nachzudenken. Die Wintersporttouristen – insbesondere die Tagestouristen – könnten gleich ab A2 in ein unterirdisches Parkhaus in Göschenen geleitet werden. Von dort ginge es direkt hoch auf den Gütsch, wo der sonnige Pistenplausch wartet.

„Porta-Alpina“-Ersatz im heutigen Bahntunnel
Eine weitere Toursimsuattraktion könnte – gewissermassen als Ersatz für die „eingefrorene“ Porta Alpina im Neat-Tunnel – im heutigen Gotthard-Bahntunnel realisiert werden. Genau unter Andermatt könnte eine Haltestelle eingerichtet werden. Im Gegensatz zu Sedrun müssten hier lediglich etwa 400 Höhenmeter mit einem Lift überwunden werden. Und: Die Gäste stünden - oben angekommen - mitten in Andermatt. Da die Gotthard-Bergstrecke sowieso für den Tourismus erhalten und vielleicht sogar Unesco Welterbe werden soll, wäre ein Tunnelbahnhof zweifellos eine grosse Attraktion.

Viele Gewinner


Von diesen zwei Massnahmen würden viele profitieren. Göschenen würde punkto Tourismus aufgewertet und das Parkhaus würde zusätzliche Einnahmen in die Gemeindekasse spülen. Die Gastro- und Hotelleriebetriebe in Göschenen würde profitieren. Die Autofahrer könnten die winterlich eisige Schöllenen meiden, was wohl manch einem Automobilisten willkommen wäre. Der Autoverkehr durch die Schöllenen würde abnehmen. Die Gotthard-Oberalp-Arena wäre noch schneller und bequemer zu erreichen. Die Natur würde geschont. Die Gotthard-Bergstrecke wäre mit dem Tunnelbahnhof um eine Attraktion reicher und würde Touristen anziehen. Last but not least: Samih Sawiris könnte als Verfechter ökologischer Grundsätze (siehe Blog-Eintrag vom 29.11.2007) sein Image weiter festigen.


Bilder: Göschenen, Schöllenen

07.12.2007

Heiweh noch dä Bärgä...?

Vor sieben Monaten ist die Familie Frank von Hospental nach Bourrignon im Jura gezogen. Auslöser war das Tourismusprojekt von Samih Sawiris. Heute sind sie überzeugt, dass sie zum «richtigen Zeitpunkt» weggezogen sind.

Es gebe viel – sehr viel – Arbeit auf dem «Bellevue» in Bourrignon, sagten die ausgewanderten Urschner Bauern Werni, Josy und Thomas Frank gegenüber dem Urner Wochenblatt. Und dass auf diesem Betrieb alles rund läuft, ist für Werni, Josy und Thomas Frank sehr wichtig. Denn gleich nach dem Umzug erkrankten die Tiere schwer und forderten die Franks derart, dass sie fürs Heimweh gar keine Zeit fanden.

Die Franks wollen in Bour­rignon eine neue Heimat finden. Noch stellt sich aber die fehlende Sprache fast täglich als zu hohe Hürde in den Weg. In der Sennerei bleibts beim «Bonjour». Für den Ausgang fährt Thomas Frank noch regelmässig in die Innerschweiz. Spreche man vom "däheimä", dann meine man halt immern Hospental, so die Franks.


Bild: Werner und Josy Frank, Quelle: Urner Wochenblatt

03.12.2007

Setzt Samih Sawiris auf den Nätschen?

Samih Sawiris und sein Team setzen eher auf den Nätschen, wenn es ums Ski fahren geht. Dies sagte Franz Steinegger an der Generalversammlung der Andermatt Gotthard Sportbahnen (AGS) am 1. Dezember 2007.

Bei der AGS stehen verschiedene Investitionen an: Die Seilbahn-Kapazität von Andermatt auf den Gurschen soll erhöht werden, für eine optimale Beschneiung am Gemstock ist ein Speichersee geplant, der Lutersee-Skilift soll ersetzt werden, die Sesselbahnen Gurschengrat und Andermatt-Nätschen müssten erneuert werden. Und: Das Gastronomie-Angebot muss optimiert werden.

Optimierung Nätschen im Vordergrund

Bevor investiert wird, sollen die AGS-Projekte mit den Bedürfnissen des geplanten Resorts abgeglichen werden. So wie es aussehe, so Steinegger, gehen die Präferenzen der Resort-Planer eher in Richtung einer Optimierung des Angebotes auf dem Nätschen.

AADC nimmt Sitz im Tourismusbüro

Die Andermatt Alpine Destination Company (AADC) lässt sich im Tourismusbüro in Andermatt nieder. Zuerst muss aber der bestehende Bau noch erweitert werden. Dies wurde an der Herbstversammlung der Andermatt Gotthard Toursimus vom 29. November 2007 bekannt gegeben. Benno Nager, COO der AADC, strich dabei vor allem die Synergien hervor, die sich durch die räumlikche Nähe zum Tourismusbüro und deren Mitarbeitenden ergeben.

30.11.2007

Gewusst, dass...

...Samih Sawiris’ El Gouna-Resort für die vorbildhafte Einhaltung ökologischer Grundsätze u.a. mit vier «Green Globe 21»-Zertifikaten ausgezeichnet worden ist? Green Globe 21 ist eine Auszeichnung des World Travel & Tourism Councils und fördert nachhaltigen Tourismus auf der Basis der Agenda 21, die 1992 vom UNO Earth Summit verabschiedet wurde. Gratulation Samih! Wir freuen uns auf ein grünes Andermatt – aber nur im Sommer bitte.

Green Globe 21
Agenda 21

29.11.2007

Benno Nager: «Luzern ist wichtig für unser Marketing»

Benno Nager, COO der Andermatt Alpine Destination Company, spielt Luzern eine wichtige Rolle im Hinblick auf die Positionierung des Resorts im Urserntal. Denn: Luzern ist ein bekannter «Brand» mit internationaler Tourismusausstrahlung. Deshalb laufen bereits Gespräche mit Luzern Tourismus. Lesen Sie das Kurzinterview auf zisch.ch...

Steigen Immo-Preise ins Bodelose?

Die Bodenpreise in Andermatt steigen. Bauland gibt es – zumindest ausserhalb der Resort-Zone – praktisch nicht. Der Immobilienmarkt ist ausgetrocknet. Gemäss Walker Immobilien ist der Quadratmeterpreis für Wohnungen in den letzten drei Jahren zwischen 5 und 8 Prozent gestiegen.

Der Preis für Wohnungen in Andermatt liegt zurzeit bei 4000 Franken pro Quadratmeter. Damit zahlt man zwar noch nicht so viel wie in Topresorts. Vieles spricht aber dafür, dass Andermatt rasch in die Topliga aufsteigt.

Der Preis für Sawiris' Luxusimmobilien werde nach der Fertigstellung bei rund 12’000 Franken pro Quadratmeter liegen, sagt Manuela Olmesdahl von Engel und Völkers, dem Spezialisten für exklusive Bleiben gegenüber Cash daily. Der Preis könne sich innert weiterer drei Jahre auf 25'000 Franken verdoppeln.

Voraussetzung für den Boom und damit für Sawiris Profit ist eine Infrastruktur, die Reiche auch tatsächlich anzieht. Dazu gehören Wellness-Oasen, Golfplatz, Luxusboutiquen und eine Spitzengastronomie.

Dann hoffen wir mal auf die (hoffentlich erschwinglichen) «Sozialwohnungen», die Samih Sawiris uns Talbewohnern an der letzten Info-Veranstaltung schmackhaft gemacht hat.

26.11.2007

Gratis-Werbeslogan für Andermatt

«Andermatt – In between St. Moritz and the Matterhorn!» Dieser Werbeslogan kommt von niemand geringerem als von Hanspeter Danuser, Kurdirektor von St. Moritz.

Hanspeter Danuser findet das geplante Resort in Andermatt eine super Idee. Für ihn ist es ein Signal. Ein global tätiger Investor kommt in die Schweizer Alpen. Solche Signale brauche die Schweiz, ist er überzeugt.

Keine Konkurrenz

Danuser fürchtet allerdings keine Konkurrenz für St. Moritz. Denn St. Moritz sei eine Liga für sich. Vielmehr ergänze Andermatt das Angebot. Der Glacier-Express bringe ihnen ihnen im Sommer einen Drittel der Gäste. «Aber die Strecke zwischen St.Moritz und Zermatt ist eine ‹Hängebrücke› – nun wird Andermatt der Mittelpfeiler.» Zwischen St. Moritz und Zermatt eben.

23.11.2007

Toursimus geht uns alle an

Kürzlich diskutierten Tourismusfachleute in Erstfeld über die touristische Zukunft des Kantons Uri. Anwesend war auch Samih Sawiris. Hier ein paar Stimmen sowie zwei Videos aus youtube.com.

Isidor Baumann, Volkswirtschaftsdirektor Kanton Uri, ist überzeugt: „Mit dem geplanten Resort in Andermatt macht Uri den Schritt in eine andere Tourismusliga.“ Mario Lütolf, Präsident des Schweizerischen Tourismusverbandes, fragte eingangs seines Referates: „Liegt Uri richtig?“. Soviel vorweg: Er ist der Ansicht, dass Uri auf dem richtigen Weg ist. Aber er warnte vor zu grosser Euphorie: „Sie haben einen kleinen Schritt vorwärts gemacht.“. Trotz neuer finanzieller Mittel glaubt er nicht, dass sich die Marke Uri im Weltmarkt etablieren kann. „Die gegebenen Mittel werden aber Uri nicht neue positionieren.“ Nach seiner Meinung muss sich Uri im Verbung auf gewisse Inhalte konzentrieren und damit Marketing betreiben, meinte er. Zum Thema Marketing äusserte sich auch Samih Sawiris: „Marketing betreiben und die geschürten Erwartungen nicht erfüllen, das ist das schlimmste. Das Angebot muss bereit sein, wenn man Werbung macht, sonst sind die Hotels leer.“ Gezieltes und damit wirksames Marketing muss also genau geplant sein. Sawiris kann sich im Gegensatz zu Lütholf gut vorstellen, dass sich die Marke „Uri“ etablieren lässt. „Das wird Ihnen nicht gelingen“, bremste Lütholf die Euphorie des Investors. In einem Punkt waren sich jedoch alle Akteure einig: „Tourismus geht uns alle an.“


Sawiris-Video auf Youtube (Teil 1)
Sawiris-Video auf Youtube (Teil 2)

Zahlenspiele – oder: Welche Wertschöpfung bring das Resort?

Wie hoch wird die Wertschöpfung des Resorts sein? Bringts dem Volk überhaupt etwas? Erste Berechnungsmodelle sagen ja.

Fortunat Planta vom Amt für Steuern liebt Zahlenspiele. Am letzten Infoabend rechnete er den Besucherinnen und Besuchern vor, dass sich das Resort volkswirtschaftlich lohnt. Die Berechnungen zeigen, dass sich die Wertschöpfung bei einer durchschnittlichen Auslastung von 70 Prozent der Hotelbetten auf rund 200 Mio. Franken jährlich beläuft. Dies ergibt Steuereinnahmen von gegen 12 Mio. Franken.

Schweizer Durchschnitt 42 Prozent
Die Auslastung der Hotelbetten im schweizerischen Durchschnitt liegt bei 42 Prozent. Auch mit dieser Auslastung würde das Resort eine Wertschöpfung von 120 Mio. Franken bringen. Allerdings zeigte sich Samih Sawiris ob Plantas 42-Prozent-Modell wenig erfreut. Mit einer solch tiefen Auslastung würden die geplanten Anlagen kaum rentieren. Fazit: Mit gut schweizerischem Durchschnitt kommt das Resort kaum auf einen grünen Zweig.

Fit für die Resort-Zukunft

Intensivtourismus birgt Gefahren. Erste Zeichen sind in Andermatt besonders im Immobilienbereich bereits erkennbar. Der Wohnungsmarkt ist ausgetrocknet.

Justizdirektorin Heidi Z’graggen warnte am letzten Infoabend vor den möglichen Risiken für ein Gebiet mit Intensivtourismus. Unter anderem nannte sie:

- zu starken Siedlungsdruck
- die Zunahme der Immobilienpreise
- Spannungen zwischen Einheimischen und Gästen

Z’graggen ist jedoch überzeugt, dass die Erhaltung des Berggebietes als Lebens- und Wirtschaftsraum nur mit dem Tourismus und einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit möglich ist.

Geeignete Massnahmen treffen
Mit geeigneten Massnahmen seien die Risiken zu verhindern. Sie forderte u.a. die Gemeinden Hospental und Realp auf, sofort die Orts- und Raumplanung auf den jeweiligen Gemeindegebieten anzupacken. Und: Sie will im Frühjahr ein Symposium für die Talbevölkerung durchführen. An diesem Symposium sollen diese Problemkreise aufgenommen werden und die Bevölkerung fit für die Resort-Zukunft gemacht werden.

Bild: Heidi Z'graggen; Quelle: ur.ch

Die Brummis kommen

Benno Nager, Chef der AADC, hat bereits Lastwagentests in der Schöllenen durchgeführt. Wie grosse und viele Brummis verträgt das Nadelöhr zwischen Göschenen und Andermatt? Und: Wann können diese hin- und herfahren? Eine komplexe Problemstellung. Denn: Auch die Einheimischen wollen staufrei pendeln. Zudem rollt gleichzeitig der bisherige Güterverkehr. Last but not least gibt es weiterhin Tourismus- und Transitverkehr ins Urserntal und über den Gotthard. Der Kanton ist also gefordert.

Viele Fragen noch offen
Viele Fragen rund um den Verkehr sind noch offen. Einerseits muss der Hochwasserschutz mit einbezogen werden, andererseits braucht es ein Verkehrskonzept, dass die Bauphase einbezieht. Deshalb soll gemäss Markus Züst, Baudirektor des Kantons, ein Verkehrskonzept ab der Autobahn erstellt werden, eine attraktive ÖV-Anbindung gewährleistet und durch Aufhebung von Bahnübergängen Knoten gelöst werden. Das Gesamtverkehrskonzept soll im Frühjahr 2008 bereit liegen.

22.11.2007

Dorfhotels: Standard muss erhöht werden

Im Resort baut Samih Sawiris Hotels für Gäste mit gehobenen Ansprüchen. Aber auch im Dorf soll die Hotellerie wohlhabenden Gästen etwas bieten. Investieren sollen die ansässigen Hoteliers.

Sawiris-Berater Franz Egle bringt es auf den Punkt: «Ein qualitatives Gefälle zwischen den Hotels im Resort und denjenigen im Dorf ist zu vermeiden.» Das Gefälle zwischen Resort und altem Dorf dürfe nicht zu gross sein. Die heutige Realität sieht anders aus. Drei Sterne sind das Maximum, was die Hotels im Dorf zu bieten haben.

Investitionen der Hoteliers gefragt
Gefragt sind also auch Vier- und Fünfstern-Hotels neben (günstigen) Familienerbergen. Alex Renner vom Hotel Drei Könige und Post ist skeptisch. Mehr Sterne bedeuten grössere Zimmer. Und grössere Zimmer wiederum heisst ausbauen. Zudem müssten laut Renner Leistungsangebote wie etwa Wellnessbereiche geschaffen werden. «Für die meisten Betriebe ist so ein Ausbau gar nicht möglich, weil ihnen das dafür nötige Land fehlt.»

Kleiner Dämpfer
Ob nach der anfänglichen Euphorie der meisten Hoteliers nun die Ernüchterung kommt? Gerade offensiv waren sie in den letzten zehn Jahren nicht gerade, wenn es um Investitionen in ihre Häuser ging. Jedenfalls: Hoteliers, die (mit hohler Hand) auf eine flotte Trittbrettfahrt im Windschatten von Samih Sawiris spekuliert haben, dürfte einen ersten Dämpfer bekommen haben.


Bild: Hotel Drei Könige und Post

21.11.2007

«Bitte helfen Sie mit!»

An der letzten Info-Veranstaltung brachte Samih Sawiris nicht nur guteNeuigkeiten. Er mahnte davor zu übertreiben.

Jedes Mal, wenn er in Andermatt sei, habe es mehr Baustellen, bemerkte er. «Ich bitte Sie alle, in Andermatt nicht nur das schnelle Geld zu suchen.» Die Gefahr, dass alles nur noch über die Masse und nicht mehr über Qualität laufe, sei sehr gross. Auch er selbst müsse sich dauernd beherrschen, denn die Versuchung sei gross, noch mehr zu bauen.

«Bitte helfen Sie mit, zu Andermatt Sorge zu tragen», rief er die Andermatterinnen und Andermatter auf.

19.11.2007

Sawiris: "Schiessen Sie vorerst ruhig weiter"

Grossaufmarsch der Bevölkerung am Resort-Informationsabend vom 16. November. Und Samih Sawiris präsentierte sich charmant wie immer. Es geht weiterhin in hohem Tempo vorwärts. Das Wichtigste kurz und bündig:
  • Heidi Zgraggen will im kommenden Frühjahr ein Symposium im Urserntal organisieren, an dem sich die Talbewohner fit machen können für die kommenden Herausforderungen.
  • Weitere zwei Verträge mit Bauern wurden unterzeichnet. Samih Sawiris hat nun genügend Land für den Golfplatz.
  • Für den Bau des Hotels im Bellvue-Pärkli präsentierte Sawiris Co-Investor Philip Moross und die Firma Waterford Investments AG aus London.
  • Für Einheimische und Resort-Personal sollen günstige Wohnungen erstellt werden.
  • Am Notspital soll festgehalten werdne. Samih Sawiris will eine gute medizinische Versorgung vor Ort sicher stellen.
Und: die besorgten Pistolenschützen des traditionsreichen Pistolenschützenvereins Andermatt können vorerst aufatmen und weiterschiessen in ihrem Schützenstand, der mitten in "Neu-Andermatt" liegt. Mehr noch: Sich können auf Unterstützung durch Samih Sawiris himself zählen. Er wird wenn möglich ein alternatives künftiges Ballerplätzchen mitfinanzieren. Ein Aufruf für alle weiteren Vereine, um finanzielle Unterstützung nachzusuchen beim Investor? Let's go!

16.11.2007

Per Bahn ins Alpenparadies

Zurzeit können wir zwei Trends beobachten in den Schweizer Alpen: Einerseits die von Abwanderung und fehlenden Investitionen gebeutelten Regionen. Andererseits die von Glanz und Glamour verwöhnten Destinationen wie St. Moritz, Zermatt, Gstaad – und vielleicht schon bald Andermatt. Dieser Graben zwischen «arm» und «reich» muss nicht sein. Denn: Ein einzigartiges Marktpotenzial liegt direkt zu unseren Füssen.

Die Resortpläne von Samih Sawiris haben in der Gotthardregion ein neues Selbstbewusstsein und eine Aufbruchstimmung ausgelöst. Die Kantone Graubünden, Tessin, Uri und Wallis wollen zur touristischen Förderung der Gotthard-Region zusammenspannen.

Berner Oberland darf nicht fehlen
Im Verbund der Gotthardregion sollte das Berner Oberland – und vor allem das Unesco-Welterbe Jungfrau-Aletsch-Bietschorn nicht fehlen. Die gute Nachricht: Der Weg dorthin ist gar nicht so weit. Denn: Bereits heute ist Grunderschliessung der Welterbe-Region mit dem öffentlichen Verkehr fast überall gewährleistet. Einzige Schwachstellen existieren in der Verbindung Interlaken-Grimselgebiet und Grimsel-Goms. Mit anderen Worten: Es fehlen umsteigefreie Bahnverbindungen von Luzern nach Montreux und eine Grimseltunnel.

Einzigartiges Netzwerk
Diese zwei noch fehlenden Glieder würden nicht nur geplante Projekte wie das in Andermatt optimal ergänzen und zur neuen alpinen Aufbruchstimmung beitragen. Sie würden darüber hinaus ein weltweit einzigartiges Bahnnetzwerk vervollständigen und den Anschluss an die Gotthard-Matterhorn-Bahn, an den Glacier Express von Zermatt nach St. Moritz und an den Bernina Express von Chur über Pontresina nach Norditalien gewährleisten.

Der umsteigefreie «Golden Pass», der Luzern mit Interlaken, Gstaad und Montreux verbindet, sowie ein Grimseltunnel würden dem Erlebnis Alpenland Schweiz einen starken Stempel aufdrücken. Resutat: ein weltweit einziges Marktpotenzial der attraktivsten Eisenbahnlinien im Alpenraum. Es wäre eine zukunftsweisende Investition in ein neues alpines Netzwerk Andermatt-Interlaken-Gstaad-Luzern-St. Moritz-Zermatt bzw. Bernina-Gotthard-Jungfrau-Matterhorn-Lötschberg-Titlis

Unerreichtes öV-Paradies
Eine solche Erschliessung würde auch bedeuten, dass der öffentliche Verkehr (öV) in der Schweiz horizontal wie vertikal optimal und tourismuswirksam erschlossen werden könnte: Ein dichtes Normalspur-Bahnnetz im Mittelland, ein attraktives, zusammenhängendes Schmalspurnetz in den Bergen. Ergänzt würde dieses Angebot durch die grossen Neat-Alpentransversalen mit optimalem Anschluss an die Flughäfen Zürich und Genf. Und schon wäre auch für die neue «Weltdestination» Andermatt ein Problem aus dem Granit geräumt: nämlich dasjenige des Individualverkehrs in der Region oberes Reusstal, Schöllenen, Gotthardpass, Gotthardtunnel-Südportal.

Die Schweiz als Tourismusland braucht Pioniertaten. Und dazu könnte gerade die Bahn – und mit ihr der öffentliche Verkehr als Ganzes – einen grossen Beitrag leisten
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15.11.2007

Saisonstart am Gurschen

Am 17. November werden die Lifte auf der Gurschenalp laufen. Die Pisten am Gemsstock selber sind noch nicht bereit.

Zwar hat das Flies, mit dem ein Teil des Gletschers und vor allem die heikle Rampe zwischen Seilbahnstation und Gletscher geschützt wurden, auch dieses Jahr seine Aufgabe erfüllt: Rund 80 Prozent des Schnees konnten erhalten werden. Der Aufwand für die Herrichtung der Abfahrt wird deshalb kleiner. Starke Winde aber haben auch hier viel Schnee verfrachtet, und da die Pisten zum Teil über sehr steiniges Gebiet führen, braucht es mehr Schnee als auf einer Piste, die auf einer Alp liegt.

«Wenn wir nur auf die Rentabilität schauen würden, dürften wir erst eine Woche vor Weihnachten die Bahnen laufen lassen», sagte Peter Heinzer, Direktor der Andermatt Gotthard Sportbahnen gegenüber dem Tages Anzeiger. Die grosse Gästeschar fehle noch. «Wenn Samih Sawiris sein Resort baut, wird sich die Situation für uns deutlich verbessern», sagt Heinzer.

Gotthardregion arbeitet zusammen

Das neue Andermatt-Resort betrifft nicht nur den Kanton Uri. Die angrenzenden Kantone setzen sich heute schon mit einer künftigen Zusammenarbeit auseinander. Ende letzter Woche trafen sich Vertreter der Region Gotthard. Mit dabei waren Behörden der Gemeinden Sedrun, Disentis, Andermatt, Tujetsch und Medel sowie Peter Heinzer von den Gotthard Andermatt Sportbahnen und Benno Nager von der AADC. Auswirkungen über Gemeinde und Kantonsgrenzen hinaus Die Exponenten der Gemeinde Andermatt, des Tourismusresorts von Sawiris und der Tourismusorganisation haben eingehend und kompetent über die verschiedenen Vorhaben orientiert. Es zeigte sich, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser grossen und einzigartigen Projekte weit über die Gemeindegrenzen von Andermatt reichen. Demnach drängt sich eine enge Zusammenarbeit im Gotthardraum auf, wie dies bereits bei der Richtplananpassung angedeutet wurde.

08.11.2007

Amerikanische Kor Hotel Group baut in Andermatt

Samih Sawiris hat den ersten Joint-Venture-Vertrag abgeschlossen. Er baut mit der Kor Hotel Group aus den USA das «Viceroy Andermatt».

Die Andermatt Alpine Destination Company, die im Auftrag von Samih Sawiris dessen Ferienresort in Andermatt plant, und die amerikanische Kor Hotel Group haben einen Joint-Venture-Vertrag unterzeichnet. Wie Sawiris-Berater Franz Egle der Neuen UZ gegenüber erklärte, bauen die beiden Unternehmen gemeinsam das Fünfsternhotel Viceroy Andermatt. Geführt wird das Hotel gemäss Egle dereinst von der Viceroy Hotels and Resorts, der Hotelmanagement-Abteilung der Kor Group». Das Luxushotel im Andermatter Ferienresort wird 175 Zimmer anbieten können. Es soll nach Möglichkeit im Jahre 2011 eröffnet werden.

Weiter Informationen
Kor Hotel Group

Porträt Kor Hotel Group
PRinside.com: Viceroy plant Errichtung von Ferien-Resorts in Europa und dem Nahen Osten


07.11.2007

Blick aus dem «Hochparterre»

Andermatt, im Winter 2013 zum Ersten: Gäste aus aller Welt dinieren im «Gotthard», dem feinsten Restaurant des Luxushotels Bellevue. Ums Hotel ragen verschneite Tannen in den Nachthimmel, dazwischen blinzeln die Lichter der Schaufenster und Bars, der Appartements und Villen hervor. Alles glitzert. Ein schwerreicher Ägypter hat das totgesagte Urserntal wach geküsst. Andermatt, im Winter 2013 zum Zweiten: Zwischen Bauruinen sammelt sich nasskalter Regen zu Pfützen. Läden und Beizen sind geschlossen. Einst kam ein schwerreicher Ägypter und versprach die goldene Zukunft. Er vergoldete seine eigene und zog weiter. Das Dorf versank in Tiefschlaf. Zwei Szenarien, berschrieben von Rahel Marti, Redaktorin der Architekturzeitschrift «hochparterre». Hoffen wir mal, dass Szenario 1 die Wirklichkeit darstellen wird. Lesen Sie den ganzen Aratikel…

05.11.2007

Wir Andermatter – ein Volk von Portiers und Zimmermädchen

Der Schriftsteller und Publizist Aurel Schmidt* hat vor Kurzem eine Kolumne auf onlinereports.ch geschrieben und widmete Andermatt darin zwei Abschnitte. Er bezeichnet Samih Sawiris als "neuen Messias". Und die Botschaft an die Andermatter zwischen den Zeilen: Seid froh und dankbar als Hotelportiers und Zimmermädchen einen Job zu finden. Lieber Aurel Schmidt, warum auch nicht, wenn die Kohle stimmt...

Hier der Auszug aus der Kolumne:
"Die Menschen sind elend, hilflos, unselbständig. Sie befinden sich in einem dunklen Loch, aus dem sie aus eigenen Stücken nicht herauskommen.Kein Wunder: Wir leben in einer Dienstleistungsgesellschaft. Steuerberater, Psychiater, Yogalehrer, Experten und Sozialagenten suchen Kundschaft und reden den Menschen ein, dass es ohne sie nicht geht. So erklärt sich das weit verbreitete Verlangen nach Führerschaft.
In Andermatt will der ägyptische Hotelier und Millionär Samih Sawiri das verschlafene Dorf vom Fatalismus des Umfahrungsverkehrs befreien und es in ein Premium-Resort umbauen. Ein Ski-Paradies soll entstehen - Schnee vorausgesetzt. Sonst muss es im Sommer ein Golfplatz tun, wo einst die Kühe weideten und die Milch für den Käse lieferten, den Goethe so sehr gerühmt hat. Die gestiegenen Boden- und Liegenschaftspreise von Göschenen das Reusstal hinunter bis Amsteg und Altdorf und von Airolo die Leventina hinunter sind die ersten Vorboten des neuen Frühlings.
Den Menschen in Andermatt ist ein Erlöser erschienen. Der Investor ist der neue Messias - auch wenn er im Urserental das Land für die Wohlhabenden und Verwöhnten in Besitz nimmt, falls sie in der Lage sind, den Preis (das heisst die Preise) dafür zu bezahlen. Die Andermatter sind froh und dankbar, als Hotelportiers und Zimmermädchen einen Job zu finden, abgesehen von ein paar Nobel-Boutiquen, für die sich schon Interessenten gemeldet haben. (...)"

Der Autor: Aurel Schmidt war bis Mai 2002 Redaktor der "Basler Zeitung" (vorher "National-Zeitung"). Er war mitverantwortlich für das jeden Samstag erscheinende "Basler Magazin" und verfasste zahlreiche philosophische Essays, Reise-Reportagen, Kommentare und Kolumnen. Schmidt lebt heute als Schriftsteller und freier Publizist in Basel.
Bild: Aurel Schmidt, Quelle: onlinereports.ch

03.11.2007

Informationsveranstaltung am 16. November

Lieber Urschnerinnen und Urschner Am 16. November 2007 informieren die Exponenten des Tourismusprojektes in der Mehrzweckhalle über den Stand der Dinge. Themen: Verfahren, Quartiergestaltungsplanung, Verkehrsfragen, Hochwasserschutz und Nachhaltigkeit. Zudem wird auf die Herausforderung für die Urschner Gemeinden eingegangen. Und last but not least beantwortet Samih Sawiris Frage aus dem Publikum. Beginn des Anlasses: 19.30 Uhr.

01.11.2007

Warme Betten für Andermatt!

Viele Schweizer Tourismusorte haben ein Problem. Es gibt zu viele Zweitwohnungen – so genannte kalte Betten – die nur wenige Wochen pro Jahr besetzt sind. Das darf in Andermatt nicht passieren.

In Laax (GR) – absoluter Spitzenreiter – beträgt der Zweitwohnungsanteil beispielsweise über 80 Prozent. Österreich hingegen zeigt, dass es auch anders geht. Im Tirol wurde die Quote für Zweiwohnungen auf 8 Prozent festgelegt. Zum Glück hat man in Andermatt die Gefahr erkannt. Kürzlich wurde im Dorf ein einjähriger Baustopp für Zweitwohnungen beschlossen. Zurzeit diskutiert der Gemeinderat gangbare Lösungen für das Dorf. Es sieht so aus, als strebe man einen maximalen Zweitwohnungsanteil von 50 Prozent an.

Zum Bericht im Urner Wochenblatt

30.10.2007

Knackpunkt Bahnhof

Zurzeit beschäftigt Samih Sawiris der Andermatter Bahnhof, der zwischen dem "neuen" und "alten" Dorf steht. Es sei eine grosse Herausforderung, das Resort und das Dorf zu verbinden.
Sawiris am Symposium des Innterschweizer Heimatschutzes: «Wenn wir das nicht schaffen, haben wir versagt.» In Gesprächen werde nun nach einer guten Lösung gesucht.

Andermatt Vorzeigeprojekt für Europa

«Wir wollen in Andermatt ein Prachtstück schaffen. Damit haben wir die Chance, weiterhin in Europa tätig zu sein», sagte Sawiris am 26. Oktober anlässlich des Symposiums des Innerschweizer Heimatschutzes in Luzern. So sei auch seine am Roten Meer gebaute Feriendestination El Gouna zu einem Aushängeschild mit Vorzeigecharakter geworden. Keine Monokultur schaffen Weiter sagte er, dass er eine Monokultur um jeden Preis vermeiden will, weil dies das Resort kaputt machen würde. «Deshalb werde ich vorsichtig sein», erklärte Sawiris. «Es sollen Leute aus möglichst vielen verschiedenen Ländern nach Andermatt kommen, und nicht nur eine Gruppe.» Pressebericht Symposium Innerschweizer Heimatschutz

29.10.2007

Künstler der Komplexitätsreduktion

In der Nummer 39 der Weltwoche hat Bruno Ziauddin versucht, Samih Sawiris zu porträtieren. Er charakterisiert die Persönlichkeit des „Pharao von Andermatt“ wie folgt:

„Tatsächlich vereint Samih Sawiris zwei eher gegensätzliche Charaktertypen auf sich: den verspielten, mit selbsironischer Distanz kokettierenden Intellektuellen, schöngeistig und bibliophil. Und den Typus des unverzagten Geschäftsmannes, der sich nicht durch ein Labyrinth von Zweifeln und Selbstzweifeln kämpfen muss, bis er zu einem Entscheid gelangt, der eine ausgeprägte Fähigkeit zur Komplexitätsreduktion besitzt und zu einer binären Betrachtungsweise (gute Idee, schlechte Idee, verkauft sich, verkauft sich nicht).“

Ansturm auf Villen?

Während über die offiziellen Kanäle in den letzten Tagen nichts zu vernehmen ist, verlautet aus gutinformierten Quellen, dass der Ansturm v.a. auf die geplanten Resort-Villen sehr gross sein soll. Fast alle geplanten Villen seien so gut wie verkauft. Erstaunlich bei Kaufpreise von 2-5 Mio. Franken. Auf welcher Strasse mag das Geld wohl liegen?

22.10.2007

Bernhard Russi baut eigenes "Resort"

Während Samih Sawiris "Neuandermatt" plant, baut sich Ex-Skiass Bernhard Russi ein kleines Heimetli. Weitab vom Tourismustrubel aud den Wildenmatten. Artikel auf zisch.ch

Trotz Sawiris braucht Uri Investitionen

Der Urner Tourismus ist im Aufwind. Nicht zuletzt dank Samih Sawiris. Dennoch, im Kanton Uri braucht es noch Investitionen. Tendenziell dürfte 2007 eines der besten Urner Tourismusjahre werden. Im ganzen Kanton konnten bei den Übernachtungszahlen ein- und sogar zweistellige Zuwachsraten verbucht werden. Gemäss Andreas Banholzer von Tourist Info Uri geht es seit 2002 aufwärts. Bald auf Spitzenniveau Geht es so weiter, befindet sich der Kanton Uri punkto Tourismus wieder auf dem Spitzenniveau der Neunzigerjahre. Gründe: In den letzten Jahren ist es dem Kanton Uri gelungen, gute und grössere Events zu lancieren. Das hat mit Kulturschweiz im Jahr 2004 angefangen und sich bis heute weitergezogen. Investitionen sind notwendig Obwohl es so gut läuft, braucht es aus Sicht Banholzers noch ein Tourismusgesetz. Denn: Die Tourismusbranche sei eine der wenigen, die im Kanton wachse. Das heisst: Nicht zurücklehen und hoffen, dass mit Sawiris alles gut kommt. Vor allem bei der Koordination und der überregionalen Vermarktung besteht im Kanton Nachholbedarf. Genau darauf zielt das Toruismusgesetz ab: eine gesamthafte Förderung des Tourismus. Gemäss Banholzer würd dies den wirtschaftlichen Kreislauf antreiben.

Mehr Touristen heisst mehr Abwasser

Nach dem Bau von Samih Sawiris Ferienresort gäbe es in Andermatt nicht nur mehr Touristen, sondern auch zusätzliches Abwasser. Abwasser Uri plant bereits für Andermatt. Das geplante Ferienresort brint dereinst nicht nur mehr Touristen, sondern auch eine zusätzliche Menge an Abwasser, für welche die Abwasserreinigungsanlage (ARA) Andermatt aber nicht ausgelegt ist. Selbst die reduzierte Militärbelegung schafft keine freie Kapazität, da das VBS weiterhin auf sein Kontingent Anspruch erhebt. Erweiterung ARA Andermatt Somit bleibt nur eine Erweiterung der ARA Andermatt. Das kantonale Umweltgesetz regelt die Zuständigkeiten auf Ende 2009 neu. Per 1. Januar 2010 fällt somit die ARA Andermatt in die Zuständigkeit der Abwasser Uri. Um eine durchgehende Zuständigkeit auch während der Planung zu gewährleisten, beantragte die Gemeinde Andermatt, dass die Abwasser Uri die Projektzuständigkeit bereits heute schon übernimmt. Zum Artikel

Ein kleiner Sawiris für Goms

Das Walliser Skigebiet Erner Galen ist gerettet. Der britische Unternehmer Bruno Prior zahlt einen Franken für die maroden Bahnen – und hat grosse Pläne. Was für Andermatt Samih Sawiris ist, ist in Ernen der Briten Bruno Prior. Beide wollen verschlafene Alpendörfern touristisch aufwecken. Sawiris mit seinen Milliarden, Prior mit seinen Millionen. Ihren Anfang nahm die Geschichte im März. Heinz Seiler, Präsident der Sportbahnen Erner Galen, schaltet ein Inserat: «Wir verschenken ein Stück Wallis». Ein ganzes Skigebiet sei zu haben, samt Bahnen, Pistenfahrzeugen, Bergbeiz und Schneekanone. Einzige Bedingung: Der Beschenkte muss die Sportbahn-AG samt ihren 12 Angestellten weiter führen. Das Echo war riesig; Ernen und sein Geschenk waren nicht nur in der Schweiz ein Thema, ausländische Zeitung berichteten ebenfalls prominent über Seilers Idee – auch die britische «Times». Viel Glück nach Ernen! Artikel im Tages Anzeiger

18.10.2007

Kulturhäppchen: Ramadan in Kairo

Ramadan in Kairo. Fastenmonat der Muslime. Was aber macht ein christlicher Kopte wie Samih Sawiris in dieser Zeit des Stillstehens, Ruhens und der Enthaltsamkeit der islamischen Gemeinschaft?

Soviel vorweg: Die christlichen Ägypter machen den Ramadan wohl oder übel mit. Wie die Muslims schliessen sie ihre Läden bereits am frühen Nachmittag und gehen nach Hause. Aber: Während sich die Muslime erst nach Sonnenuntergang Speis und Trank hingeben, essen die Kopten bereits eine Stunde vor Sonnenuntergang. Kaum setzen die Muslime sich dann an den Tisch, springen die Kopten auf. Unternehmer rasen nun über die leeren Strassen in ihre Firmen, Familienväter kutschieren Frau und Kinder zu Verwandten.

Auch manche muslimische Ladenbesitzer nutzen die Ruhe und öffnen ihre Läden kurz nach dem Fastenbrechen wieder. Das hat sich bei den nach Westen Orientierten herumgesprochen. Sie nutzen die Menschenleere zum Grosseinkauf. In den Einkaufswagen liegen teure Importprodukte: französischer Käse, Schweizer Schoggi und deutscher Honig. Die Kasse klingelt.

Hochkonjunktur auch für die Bettler. Nicht während oder nach, sondern kurz vor dem Fastenbrechen wittern sie ihr Geschäft und stellen sich an die grossen Umfahrungsstrassen. Denn: Ramadan ist die Zeit der Almosen. Aus den Autos werfen ihnen die Fahrer Geld zu. Geht die Sonne hinter dem Horizont unter, begeben sich die Bettler zu ihren ärmlichen Hütten hinter den Hügeln. In den Taschen einige Scheine. Das morgige Mahl ist gesichert.

16.10.2007

90 Prozent des Landes im Sack

Noch vor Kurzem kritisierte Samih Sawiris den Landpoker der Bauern. Jetzt besitzt er 90 Prozent der benötigten Fläche. Die Flächen für die Hotels, Villen, Ferienwohnungen und das Sportzentrum sind gesichert, nachdem in den letzten Tagen verschiedene Kaufverträge unterzeichnet wurden. Sawiris hat 90 Prozent der 1,5 Mio. Quadratmeter Land im Sack. Für weitere acht Prozent des benötigten Landes bestehen gemäss Regierungsrat Isidor Baumann Absichtserklärungen. Sind auch diese Verträge unterschrieben, fehlen nur noch ein paar wenige, aber laut Sawiris-Berater Franz Egle für den Golfplatz wichtige Parzellen. 5 Bauern geben Betrieb auf Gemäss Isidor Baumann geben lediglich 5 Bauern ihren Betrieb auf. Ein Bauer ist bereits weggezogen, für weitere Bauern zeichnen sich Lösungen im geplanten Resort ab. Spekulationen um Kaufpreis Und wieviel hat Samih Sawiris nun für den gesamten Landerrwerb an Bund, Privateigentümer und Pächter hingeblättert? Isidor Bauman will darüber keine Angaben machen. Im Tal wird von 40 bis 50 Mio. Franken gemunkelt.

05.10.2007

Älplermagronen in El Gouna

Schulferien in Andermatt vom 6. bis 21. Oktober. Gabtherad fährt auch in Urlaub. Nicht nach El Gouna. Aber es soll ja vermehrt Leute aus dem Urnerland geben die El Gouna erkunden, um sich ein genaueres Bild des Andermatt-Investors zu machen.

Also, lieber Urnerinnen und Urner: Falls Ihr in Eure Herbstferien im «Venedig Ägyptens» verbringt – und nach zwei Tagen Heimweh habt – dann besucht das Restaurant «Pier 88». Dort verwöhnt Euch Marlis Seves aus Sedrun. Sie tischt Währschaftes auf aus der Schweiz: Älplermagronen, Pizzoccheri, Bündnerfleisch und Cordon bleu. Oder lieber ein butterzartes Steak? Dann ab ins «Le Deauville» an der Marina. En Guete und bis Ende Oktober!

Bild: Pier 88, Quelle: elgouna.com

02.10.2007

Das plant Orascom sonst noch...

Andermatt hier, Andermatt da. Was aber hat Samih Sawiris sonst noch in der Pipeline? Ein Überblick:





Folgende Projekte sind bereits realisiert:

El Gouna, Ägypten
Realisiert 1989
Erstes Tourismusprojekt von Samih Sawiris
http://www.elgouna.com/








Taba Heights, Ägypten
Realisiert 2000 am Golf von Akaba
http://www.tabaheights.com/






Tala Bay, Jordanien
Realisiert 2005
Sawiris' erstes Resort ausserhalb von Ägypten
http://www.talabay.jo/

Migros entdeckt Sawiris

In der Ausgabe Nr. 40 vom 1. Oktober 2007 kommt nun also auch das Migros Magazin nicht mehr um Samih Sawiris und Andermatt herum. Grund genug, die Links an dieser Stelle zu publizieren. Migros Magazin: "Das Venedig Ägyptens" Migros Magazin: "Andermatt im Golffieber"

01.10.2007

Samihs geflügeltes Wort

"Die Destination Andermatt wird einen Erstwohnungsanteil haben und wie in unseren andern Resorts wird es keine kalten Betten geben, sondern Vermietungspflichten."

Samih Sawiris anlässlich einer Podiumsdiskussion, zu der die Immobilienfirma Engel & Völkers ins das Zunfthaus zur Meise in Zürich geladen hatte

Bausperre für Teile Andermatts

Im alten Dorfteil Andermatts darf vorläufig nicht mehr gebaut werden. Mit der Bausperre will der Gemeinderat das Problem der Zweitwohnungsnachfrag besser in den Griff kriegen. Das Gebiet des geplanten Tourismusresorts ist nicht betroffen.

In letzter Zeit sei in Andermatt eine zunehmende Nachfrage nach Zweitwohnungen zu verzeichnen, heisst es seitens des Gemeinderates. Die Preise für Immobilien seien angestiegen und die Bautätigkeit nehme zu.
Kein unkontrollierter Zweitwohnungsbau
Bei der Genehmigung der Anpassung des kantonalen Richtplanes hat der Bundesrat am 31. Januar 2007 die Gemeinde Andermatt angehalten, Massnahmen gegen unerwünschte Verdrängungseffekte bei den Erstwohungen innerhalb des bestehenden Dorfes zu treffen, die mit einer allfällig erhöhten Zweitwohnungsnachfrage verbunden sind. Vor Kurzem wurde nun eine umfassende Revision der Ortsplanung in Gang gesetzt. Dabei werden auch Massnahmen zur Einschränkung eines unkontrollierten Zweitwohungsbaus geprüft. Für die Gemeinde Andermatt soll eine nachhaltige Entwicklung angestrebt werden. Ziel: Festlegen eines minimalen Erstwohnungsanteils, bzw. eines maximalen Anteils an Zweitwohnungen.

Bausperre ein Jahr
Die Bausperre gilt bis zum Inkrafttreten der laufenden Gesamtrevision der Ortsplanung, jedoch höchstens für ein Jahr. Grundstückeigentümer haben die Möglichkeit, Begehren für Ein- oder Umzonungen einzureichen. Entsprechende Gesuch sind dem Gemeinderat Andermatt zuzustellen.

Nullenergie für Andermatt

Im Blog der Architekturzeitschrift Hochparterre gesichtet. Bericht von Gantenbein. Anlass: Eine Podiumsdiskussion organisiert von Hochparterre:

Von Gantenbein @ 15:01
Samih Sawiris sprach: «Ich werde viel investieren, damit die «Alpine Destination Andermatt» eine Null-Energie-Bilanz in Bau und Betrieb vorweisen kann. Die nötigen Studien sind veranlasst. Einerseits wird die Energie als «Clean Energy» produziert. Wir denken an eigene Wasserkraft, an Windkraft und an Sonnenenergie. Andererseits wird die Isolation der Hotels, Villen, Sportzentren und so weiter dem rauhen Klima im Gebirge trotzen. Unter dem Strich soll das Resort eine Null-Energie-Bilanz aufweisen.» Sawiris denkt dabei weniger an die Weltrettung als an den Profit. «Einerseits werden wir so ganz erheblich Geld einsparen. Anderseits wird uns ein energiemässig musterhaftes Resort grosse Vorteile fürs Image bringen. Dem Resort Andermatt, aber auch meiner ganzen Orascom-Gruppe. Die nötigen Investitionen werden denn auch aus der Gruppe mitfinanzieren.»

Ist es Sawiris ernst? Wir werden sehen. Er sagte an einer Podiumsdiskussion, zu der die Immobilienfirma Engel & Völkers ins das Zunfthaus zur Meise in Zürich geladen hatte: «Ich bitte Hochparterre, das Projekt Andermatt und mich auf diesen Aussagen zu behaften.» Wir gaben zurück, dass wir nächste Woche gerne mit ihm aufs Grundbuch kämen und ihm zuschauten, wie er dort Verpflichtungen einschreibe. In der munteren Debatte mit Hanspeter Danuser, dem Kurdirektor von St. Moritz schoss Sawiris einen Vogel ab. Er kann sein Milliarden-Vorhaben, für das im nächsten Frühjahr die Baugruben aufgehen, nur realisieren, weil der Bundesrat für ihn die Lex Koller aus den Angeln hob. Bekanntlich soll dieses Gesetz nun aufgehoben werden. «Ich finde das schlecht. Die Einheimischen brauchen Schutz und bezahlbaren Wohnraum. Die Aufgabe der Lex Koller wird das erschweren.» Die Destination Andermatt werde einen Erstwohnungsanteil haben und wie in seinen andern Resorts werde es keine kalten Betten geben, sondern Vermietungspflichten.»
Bild: Samih Sawiris, Quelle: Hochparterre-Blog

Gotthardregion weiter stärken

Durch das Projekt Raum und Regionalentwicklung (Prego) und das Tourismusprojekt in Andermatt wird die Region gestärkt. Trotz dem Aus der Porta Alpina. Der Urner Regierungsrat stellt sich klar hinter die aufgegleisten Projekte, die den Gotthardraum als wichtiges Marktgebiet etablieren sollen. Einerseits setzt man auf das Tourismusprojekt von Samih Sawiris, das gemäss Justizdirektorin Heidi Zgraggen zur „Stärkung der Marke Gotthard beitragen und entscheidende Impulse für eine Erfolg versprechende Entwicklung liefern“ soll. Gleiches will man mit Prego erreichen. Ziele bis 2020: Eine starke Position im alpinen Tourismusmarkt, Etablierung der Marke Gotthard, ein Tarifverbund im Raum Disentis-Sedrun-Andermatt-Tessin-Goms. Wichtig erscheint der Regierung dabei die Infrastrukturplanung. Zurzeit wird für das Urserntal ein Gesamtheitskonzept und ein Natur- und Landschaftskonzept erarbeitet. Braucht es Prego überhaupt? Braucht es Prego noch, nachdem die Porta Alpina gestorben ist? Regierungsrat Isidor Baumann hält dazu fest, dass die Porta Alpina nicht das Fundament des Prego sei. Auch die Kritik, dass zwischen den Gotthardkantonen kaum ein gleicher Nenner zu finden sei, weist Baumann von sich: Die Zusammenarbeit werde weitergeführt. Man brauche trotz Sawiris neue gute Produkte.

24.09.2007

Sawiris' Allgäu-Pläne gestorben?

Wie bereits im Mai 2007 in diesem Blog zu lesen war, hatte Samih Sawiris Pläne im Allgäu. In Sonthofen hatte der Investor eine ausrangierte Kaserne im Auge. Entstehen sollte daraus ein Luxushotel mit Golfplatz. Investionsvolumen 300 bis 600 Mio. Euro.

Wie die "Allgäuer Zeitung" nun gemeldet hat, will die deutsche Bundeswehr die besagte Generaloberst-Beck-Kaserne weiter betreiben. Diese Pläne werden auch von der Stadtregierung Sonthofens unterstützt. Ebendiese Stadtregierung stand dem Sawiris-Projekt im Mai noch positiv gegenüber.

Denkmalschutz als Stolperstein?
Der Grund für diesen Meinungswandel liegt wohl darin, dass durch den Weiterbetrieb der Kaserne zwei andere Kasernen frei werden. Diese zwei Kasernen möchte die Stadt an Wirtschaftsbetriebe verkaufen. die beiden frei werdenden Kasernen stehen im Gegensatz zur Generaloberst-Beck-Kaserne nicht unter Denkmalschutz. Damit seien sie leichter zu vermarkten, begründet der Sonthofer Bürgermeister Hubert Buhl.

Ein Funken Hoffnung für Samih Sawiris bleibt: Definitiv entscheiden wird die Bundeswehr erst in den nächsten Monaten.


Zum Blog-Eintrag vom Mai 2007

Bild: Generaloberst-Beck-Kaserne, Quelle: sonthofen.de

Bauernkrieg

Die Fronten zwischen den Bauern und Samih Sawiris verhärten sich. Am 20. September warf der Investor den Bauern vor zu pokern. Diese Aussage stösst einigen Bauern sauer auf.

„Mein Mann hat sich fürchterlich über Sawiris’ Vorwürfe aufgeregt“, sagt eine nicht genannt sein wollende Bäuerin. Ihre Rinder weiden im Winter in Hospental – auf Boden, der künftig für den Golfplatz verwendet werden soll. Fast zwei Jahre lang habe man nichts mehr von Sawiris und seinen Leuten gehört, so die Bäuerin weiter. Zum Reden seien sie immer noch bereit. Aber: „Nur wissen wir nicht, was läuft.“

Landwirt Zopp hat kein Verständnis
Landwirt Paul Zopp hat seine 8,5 Hektaren bereits an Samih Sawiris verpachtet. Und: Zopp bring kein Verständnis für das Vorgehen einiger Bauern auf. „Viele meinen, sie könnten den Fünfer und das Weggli haben. Sie wollen Land als Realersatz und obendrauf noch eine finanzielle Entschädigung“, so Zopp gegenüber der Urner Zeitung (Ausgabe vom 22.09.07).

Im Zentrum von Zopps Kritik stehen vor allem jene Bauern, die das ehemalige Armeeland bewirtschaften. Gemäss Zopp hätte die Armee diesen Bauern das Land jederzeit absprechen können ohne etwas zu zahlen. Sawiris hingegen zahle dafür. Zopps Rechnung ist deshalb einfach: Sawiris soll zuerst die Bauern mit eigenem Land berücksichtigen, und erst dann – bei Bedarf - die restlichen.

Schuld nicht nur bei Bauern
Gemäss Paul Zopp sind jedoch nicht nur die Urschner Bauern Schuld an den stockenden Landverhandlungen. Schuld ortet er auch bei der Regierung. Sie habe bei den Bauern ihre Lieblinge und behandeln diese bevorzugt, so sein Vorwurf. „Hätte – wie von uns gewünscht – der Schweizerische Bauernverband die Verhandlungen geführt, wären die Landverhandlungen längst unter Dach und Fach.“

Volkswirtschaftsdirektor kontert
Volkswirtschaftsdirektor Isidor Baumann weist diese Vorwürfe als „völlig deplatziert“ zurück. Die Regierung sei gerufen worden, um die Verhandlungen zu führen. Zudem stehe der Schweizerische Bauernverband allen Betroffenen beratend zur Seite, und zwar auf Kosten von Samih Sawiris. Zopp habe zwar als einer der Ersten einen Vertrag mit Sawiris direkt unterzeichnet, sei aber einer der wenigen, die dem Investor kein Eigentum zum Verkauf, sondern nur als Pachtland angeboten hätten. Mehr noch: Obwohl Zopp einen Vertrag unterzeichnet habe, versuche er weiterhin Sonderlösungen zu finden. Damit zeige er sich wenig loyal und auch nicht solidarisch, so Baumann.

Entscheide nicht einfach
Auch zum Vorwurf von Samih Sawiris, dass das Fuder bald einmal überladen sei, nimmt Isidor Baumann Stellung. Er glaube nicht an ein Poker der Bauern. Denn: Für einige Bauern seien die Entscheide „wirklich nicht ganz einfach“. Viele Bauern wollten abwarten und schauen, wie sich ihre Kollegen entscheidend. So gehe wertvolle Zeit verloren.

Eigentumsersatz garantiert
Das sind die Fakten: Die Verantwortlichen der Volkswirtschaftsdirektion verhandeln mit rund dreissig Vertragspartnern. Ein paar wenige haben bisher definitiv unterzeichnet. 2007 wurden etwa 160 Gespräche geführt. Primär ging und geht es bei den Gesprächen um Land im Perimeter des Golfplatzes, aber auch um Ersatzland, das inner- und ausserhalb des Perimeters noch verteilt werden kann. Gemäss Isidor Baumann ist der Eigentumsersatz für alle garantiert, zum Teil auch der Pachtersatz. Einige Eigentümer nähmen jedoch auch das Geld und würden keine Ansprüche auf Ersatzland stellen.

So gehts weiter
Anfang Oktober sollen die nächsten Verträge unterzeichnet werden. Diese bilden dann die Grundlage für weitere Verhandlungen. Der Volkswirtschaftsdirektor schliesst nicht aus, dass es auch nach der nächsten Runde noch Bauern gibt, die für sich Sonderlösungen beanspruchen. Dann müsse eben der Investor entscheiden, was er wolle, so Baumann.


Foto: Blick auf das Land des künftigen Golfplatzes, Quelle: andermatt.ch
(Beachten Sie auch den Beitrag weiter unten in diesem Blog)

Erneuerbare Energie: Sawiris signalisiert Bereitschaft

Regierung setzt sich im Tourismusprojekt für einheimische, erneuerbare Energie ein (beachte dazu auch den Blogeintrag vom September "Erneuerbare Energien für Resort?"). Samih Sawiris hat Bereitschaft signalisiert.

In einer Kleinen Anfrage ist die Forderung erhoben worden, dass die Strom- und Wärmeversorgung des geplanten Tourismusresorts zu 100 Prozent durch einheimische, erneuerbare Energie gedeckt werden soll.
Die Regierung unterstützt dieses Ziel. Ob es umgesetzt werden könne, hänge aber von den lokalen Ressourcen ab, schreibt sie in der am 21. September 2007 veröffentlichten Antwort. Man könne dem Investor gegenüber zwar gesetzlich vorgesehene Auflagen machen. Weitere Zugeständnisse seien jedoch vom Entgegenkommen Sawiris' abhängig.
In den bisherigen Gesprächen habe Sawiris Bereitschaft signalisiert, in Andermatt ein Vorzeigeprojekt zu realisieren. Nach heutigem Kenntnisstand sei er bereit, dieses im Sinne der Kleinen Anfrage anzustreben. Auch die Regierung werde den Investor weiterhin dazu motivieren.
(Bild: Windkraftanlage auf dem Gütsch, Quelle: andermatt.ch)

21.09.2007

Bellevue-Areal: 2008 fahren Bagger auf

Im kommenden Jahr ist Baubeginn auf dem Bellevue-Areal. Entstehen soll das schönste Hotel der Alpen. Das Architekturbüro Denniston International Architects and Planners Ltd. wird den Bau realisieren.
Im Bellevue-Areal soll "das schönste Hotel der Alpen" gebaut werden. Denn es gebe immer Leute, die nach dem Besten Ausschau halten, so Sawiris. "Und diese Leute sind zu faul, lange zu suchen".
Mit dem Architekturbüro Denniston International Architects and Planners Ltd. realisiert eines der renommiertesten Architekturbüros weltweit dieses Bauprojekt. Das Architekturbüro hat in Asien, Amerika und Europa bereits verschiedene Hotelanlagen gebaut.
Gegründet wurde Denniston 1983 in Hongkong von Stararchitekt Jean-Michel Gathy. Seit gut zehn Jahren ist das Büro in Kuala Lumpur. Die Vorpläne sind ausgearbeitet. Der Architekt werde nun intensiv an den definitiven Plänen arbeiten, heisst es.
Bild: Jean-Michel Gathy (Quelle: denniston.com)

Landpoker mit Bauern

Seit Donnerstag, 20. September, besitzt Samih Sawiris das «Bellevue»-Areal in Andermatt. Nur einige Bauern «bocken» nun noch mit dem Landverkauf. Wird Samih Sawiris langsam ungeduldig?

Die Landverhandlungen mit den Urschner Bauern laufen offensichtlich nicht so, wie sich dies Samih Sawiris gewünscht hat. «Wir machen zwar Fortschritte, aber es geht langsam», erklärte der ägyptische Investor gestern gegenüber der Urner Zeitung. Der Grund: Einzelne Bauern stellen immer wieder zusätzliche Forderungen. Wittern sie etwa das grosse Geschäft? Pokern sie ganz einfach?
Samih Sawiris' trockener Kommentar dazu: «Wer pokert, der kann auch auf die Nase fallen.» Heisst das vielleicht, dass der Geduldsfaden des Investors langsam reisst? Irgendwann könnte es für die Bauern zu spät sein. Denn: Sobald die erworbene oder gepachtete Fläche ausreicht, um den 18-Loch-Golfplatz zu realisieren, dürfte der Investor weder verhandeln noch kaufen.

20.09.2007

All we have is snow

Am 1. September 2007 hat die renommierte Financial Times über das Tourismusprojekt in Andermatt berichtet. Interessant sind einige Statements in diesem Artikel. So äussert sich zum Beispiel Anita Farei der Remax-Immobilienagentur in Andermatt pointiert über das Dorf: „Für praktisch jeden männlichen Schweizer Bürger war Andermatt ein Synonym für Horror. Junge Männer kamen hierher, um ihren Militärdienst zu leisten und alles, was ihnen in Erinnerung blieb, waren die Wintermärsche in Eiseskälte. Es war, als ob man nach Kosovo geschickt würde – eine Bestrafung.“ Bei solch rethorischem Geschick kann man nur sagen: Anita Farei in den Bundesrat!

Gott sei Dank sieht Samih Sawiris alles ganz anders. Für ihn ist Andermatt eine „opportunity of a lifetime“ – eine Chance also, die man nur einmal im Leben kriegt. Klar, was kann er sich hier mehr wünschen als 1.1 Mio. Quadratmeter bestes und günstiges Militärland, grossen Zuspruch in der Bevölkerung und von den Behörden, die alles unternehmen, um ihm den Weg zum Resort zu ebnen. Das Rezept ist einfach: Billiges Land kaufen, dieses mit Assets wie Hotels, Villen, Wellness und Golf veredeln – und dann teuer an den Mann bzw. die Frau zu bringen. Teuer? Nicht unbedingt. Sawiris gegenüber der Financial Times: „Wir werden dafür sorgen, dass wir für jedermann etwas haben.“ Und deutet an, dass die Startpreise relativ tief sein könnten, um den Verkauf mit Mund-zu-Mund-Propaganda anzustossen. Gleichzeitig ist er zuversichtlich, dass die Preise sich nach und nach denjenigen der Top-Resorts in den Alpen annähern werden.“ Also: Gleich zugreifen, wenn die ersten Häuser stehen. Und später – wenn Andermatt endlich ein ultimativer Tophotspot ist – das Wohneigentum mit Megagewinn verkaufen.

Gestiegen sind die Immobilienpreise freilich schon jetzt. Nur: Der Markt ist fast tot. Anita Farei: „In der Regel zieht der Markt nach Ostern an. Aber dieses Jahr passierte nichts, trotz grossem Interesse aus dem Ausland. Die Haus- und Wohnungsbesitzer spekulieren auf steigende Verkaufspreise für Immobilien, sobald das Tourismusprojekt realisiert wird. Diesen Leuten kann ich nur sagen, dass das Gegenteil eintreten wird und sie jetzt verkaufen sollten. Stehen die neuen Wohnungen und Villen einmal, wird niemand mehr an Wohnungen in hässlichen Gebäuden aus den sechziger Jahren interessiert sein.“ Wie pointiert. Schon wieder. Allerdings auch ziemlich undifferenziert. Mit einer weiteren kernigen Aussage liegt die Remax-Dame allerdings für einmal richtig: „Alles, was wir haben ist Schnee.“ Zum Glück! Denn dafür dürften uns mittlerweile viele Betreiber von Wintersportanlagen beneiden.

Apropos Wintersportanlagen: Wie es künftig weitergehen soll mit dem heute limitierten Angebot und den veralteten Anlagen, darüber äussert sich Marcel Wenger, Tourismusdirektor in Andermatt, so: “Es gibt einen Masterplan zum Ausbau des Skigebietes.“ Und fügt hinzu: „Aber es hängt natürlich auch vom Geld ab.“ Geld? Ach ja, war da nicht wer? Gemäss Financial Times spekulieren die Betreiber der Gemsstockbahnen damit, dass Samih Sawiris in die Anlagen investieren wird – und im Gegenzug eine Beteiligung erhalten soll.

Also, auf gehts! Oder wie es Karl Danioth, ehemaliger Verwaltungsratspräsident der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG, auf den Punkt bringt: „In den letzten 30 oder 40 Jahren haben wir nicht genug getan. Jetzt haben wir die Chance, unsere Versäumnisse zu korrigieren.“


Zum Artikel der Financial Times