31.05.2012

Tiefrot oder Morgenröte?


Orascom schreibt nach einem Verlust von fast 70 Mio. Franken im vergangenen Geschäftsjahr auch im Startquartal 2012 tiefrote Zahlen. In den ersten drei Monaten hat das Unternehmen einen Verlust von 3,5 Mio. Franken eingefahren, zehnmal mehr als in der Vorjahresperiode. Ein Lichtblick ist die Umsatzentwicklung. Der Umsatz des Unternehmens stieg um 20 Prozent auf 63,5 Mio. Franken.

30.05.2012

Zweitwohungsinitiative: Speziallösung für Andermatt?

Die Annahme der Zweitwohnungsinitiative hat in Gemeinden mit über 20 Prozent Zweitwohnungsanteilen grosse Unsicherheit ausgelöst. So auch in Andermatt, wo Sawiris‘ Luxus-Resort entstehen soll. Keine Angst Samih: Rettung naht, in Form einer Ausnahmebewilligung. Aber: Das Initiativkomitee ist entsetzt.

Möglich wäre die Ausnahme in Andermatt durch den so genannten Verordnungsentwurf der Arbeitsgruppe Zweitwohnungen. Die Arbeitsgruppe kümmert sich seit Annahme der Initiative um deren Umsetzung. Der Entwurf sieht laut Recherchen von SF DRS «Schweiz aktuell»vor, dass ein detaillierter Quartiergestaltungsplan wie er in Andermatt vorliegt, einer Baubewilligung gleichkommt.

Quartiergestaltungsplan gleich Baubewilligung?
Bestätigt wird dies durch Stephan Scheidegger, Vizedirektor des Bundesamtes für Raumentwicklung und Präsident der Arbeitsgruppe in der Sendung «Schweiz aktuell»: «Wenn der Quartiergestaltungsplan die wesentlichen Punkte eines Bauvorhabens bereits verbindlich regelt, sind wir der Auffassung, dass dieser wie eine Baubewilligung behandelt werden muss.»

Für das Projekt in Andermatt könnte dies ein Glücksfall sein. Denn zurzeit liegen die Baubewilligungen für die fast 500 Wohnungen in 42 Appartements und 25 Luxusvillen noch nicht vor.

Kritik vom Initiativkomitee
Das Initiativkomitee der Zweitwohnungsinitiative kritisiert den Entwurf der Arbeitsgruppe jedoch massiv. Das sehe wie eine ‹Lex Andermatt› aus. Es gebe auch andere vergeleichbare Sondernutzungszonen in der Schweiz und das widerspräche ganz klar dem Volkswillen, so das Komitee. Dementsprechend plant das Initiativkomitee Einsprachen und ist wenn nötig gewillt, bis vor Bundesgericht zu gehen.

Die Urner Regierung und auch die Andermatt Swiss Alps wollten zur aktuellen Situation in Andermatt bis zur Veröffentlichung dieses Beitrags keine Stellung nehmen.

23.05.2012

Angebot für Sedrun Bergbahnen vorgelegt


Samih Sawiris hat sein Angebot für die Sedrun Bergbahnen AG vorgelegt. Jetzt braucht er noch die Zustimmung der Stimmberechtigten aus der Standortgemeinde Tujetsch.

Aktionäre können ihre Wertpapiere bis zum 13. Juli entweder umtauschen oder verkaufen - und zwar fast zum Eineinhalbfachen des heutigen Nominalwerts.

Grösste Aktionärin der Bergbahnen in Sedrun ist die Standortgemeinde Tujetsch mit 51 Prozent Kapitalbeteiligung. Damit die Wertpapiere umgetauscht oder verkauft werden können, ist die Zustimmung der Stimmberechtigten am Urnengang vom 1. Juli nötig. Bereits einstimmig für einen Tausch der Aktien ausgesprochen hat sich der Gemeinderat von Tujetsch.

Keine Volksabstimmung braucht es in Andermatt. Dort hat die Gemeinde beschlossen, ihre Aktien der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG in Wertpapiere der Andermatt-Surselva Sport AG umzutauschen.

21.05.2012

Gemeinde Andermatt beteiligt sich am neuen Skigebiet


Die Gemeinde Andermatt besitzt nach eigenen Angaben mehr als ein Prozent der Aktien der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG. Sie sei damit eine der Grossaktionäre, schreibt sie in der Mitteilung. Sie wird die Aktien tauschen und sich damit an der Entwicklung des neuen Skigebietes beteiligen. Mit dem Aktientausch bekräftige sie, dass sie voll und ganz hinter der geplanten Skigebietsentwicklung stehe. Grösste Aktionärin der Andermatt Gotthard Sportbahnen AG ist übrigens die Korporation Ursern mit 23 Prozent.

Mehr als nur Geld für HCAP

Good News für den HC Ambri Piotta: Samih Sawiris unterstützt den Eishockeysport im Gotthardgebiet nicht nur mit Geld, sondern auch mit persönlichem Engagement.

  • Samih Sawiris beteiligt sich mit CHF 1 Million an der laufenden Kapitalerhöhung der HCAP SA (das Gesellschaftskapital wird von CHF 3,4 auf 5,1 Mio. erhöht - mit 100 % Agio auf den neuen Aktien).
  • Sawiris wirft CHF 100‘000 für die  „Stiftung Eishockeyförderung Gotthard. Die gemeinnützige Stiftung, die ihren Sitz in Andermatt hat, wurde am Samstag, 12. Mai 2012 gegründet.
  • Weiter tritt Samih Sawiris dem Wirtschaftsrat HCAP bei, der von Giovanni Crameri (Verantwortlicher der UBS für die Region Ticino) geführten Gruppe Gönner und Spender, die als Wirtschaftsberater des Club dient und zur Deckung der Betriebsdefizite des HCAP beiträgt. In diesem Rahmen wird Sawiris den HCAP in den nächsten drei Jahren mit je CHF 50'000.— unterstützen.

10.05.2012

Sawiris informiert Sedrun über Aktienkauf

Am Samstag informiert die Sedruner Bevölkerung am Samstag, 12. Mai, über Aktienkauf.

Um die geplante Skigebietsverbindung zwischen Sedrun und Andermatt realisieren zu können, braucht die Andermatt Swiss Alps AG Aktienmehrheiten der Sedrun Bergbahnen und der Andermatt Gotthard Sportbahnen.

Bereits seit einiger Zeit ist Sawiris' Angebot bekannt: 140 Franken je Aktie der Sedrun Bergbahnen AG, 20 Franken je Aktie der Andermatt Swiss Alps AG. Die Angebote liegen laut Andermatt Swiss Alps AG 30 bis 40 Prozent über dem aktuellen Handelswert.

Da die Aktienmehrheit der Sedrun Bergbahnen nach wie vor im Besitz der politischen Gemeinde Tujetsch liegt, wollen Sawiris, die Sedrun Bergbahnen AG und die Gemeinde am Samstagnachmittag die Öffentlichkeit in Sedrun informieren. Abgestimmt über den Umtausch der Aktien wird am 1. Juli.

08.05.2012

Sawiris wird «Biancoblu»


Samih Sawiris wird definitiv bei HC Ambri-Piotta einsteigen. Details zum Engagement will Ambri am kommenden Samstag, 12. Mai, bekannt geben.

Nun ist es definitiv, dass Sawiris, der sich bereits im Fussball beim FC Luzern beteiligt, auch im Eishockey engagiert. Die Tessiner bestätigen am Montag, 7 Mai,  dass eine Einigung mit Sawiris über eine Zusammenarbeit erzielt zu haben. Am Samstag wird an einer Medienkonferenz im Beisein von Sawiris, Lombardi, dem Urner Landammann Joseph Dittli und Vertretern der ersten Mannschaft über die Details informiert.

Millionensegen für Ambri?
Ob Sawiris Millionen in die Leventina bringen wird ist fraglich. Man erinnere sich: Im März kündigte HCAP-Präsident Lombardi im «Blick» bereits an: «Er wird sich beteiligen, aber keinen Millionen-Segen bringen. Die Lage ist und bleibt schwierig.»

Was reizt den Sawiris an Ambri?
Sawiris im Januar in der Handelszeitung: «Ein Grossprojekt wie Andermatt braucht abwechslungsreiche Freizeitangebote in der Nähe. Deshalb investiere ich in Sportvereine. Das ist nicht wahnsinnig teuer, sichert das Überleben der Teams und bringt unseren Gästen einen Mehrwert - der Besuch eines Spiels von Ambri-Piotta ist ja immer ein tolles Erlebnis.»

07.05.2012

Tauwetter bei den Bergbahnen

Erstaunliche Mitteilung der Bergbahnen Engadin St. Moritz (Best): Das Unternehmen werde Mühe haben, den Ausbau der Anlagen in Zukunft selber finanzieren zu können, äusserte sich darin der Verwaltungsrat. Das legt folgende Frage nahe: Wie schlecht muss es um die Bergbahnbranche bestellt sein, wenn ein Anbieter in einer der bekanntesten Regionen der Alpen finanziell an Grenzen stösst?

Die NZZ hat am 5. Mai diese Frage aufgeworfen und kommt zum Schluss, dass die Lage ernster sei, als viele in den Alpen wahrhaben wollen. Und: „Umso riskanter und in vielerlei Hinsicht fragwürdig ist es daher auch, in Andermatt ein weiteres, subventioniertes Skigebiet aus dem Boden zu stampfen“, so die NZZ.

Die Fakten offenbaren tatsächlich kein rosiges Bild:

  • In den vergangenen zehn Jahren hat die Zahl der Skierdays, also der Ersteintritte in die Skigebiete, um die Marke von 27 Mio. geschwankt.
  • Die Schweizer zieht es vermehrt nach Österreich. In der vergangenen Wintersaison ist die Zahl der von Schweizern gebuchten Logiernächte im Nachbarland um 16% gestiegen.
  • Es ist illusorisch, auf grossen Gästezuwachs aus dem europäischen raum zu hoffen. Wie sehr beispielsweise der italienische Mittelstand unter Druck ist, hat das Oberengadin mit voller Härte zu spüren bekommen. Die Hotels mussten in der Wintersaison laut Schätzungen bei den italienischen Gästen einen Rückgang von 30% verkraften.
  • Deutsche und niederländische Gäste haben sich in den Schweizer Alpen rarer gemacht. Bei ihnen läuft viel über Preis/Leistung, weshalb Österreich mehr denn je eine Alternative zur Schweiz ist.
Ob vielleicht die Touristen aus Asien diese Lücken füllen? Wohl kaum. Die Tourismusbranche wünscht sich zwar Skifahrer aus Asien. Aber sind zufrieden, wenn sie sich ein paar Stunden auf dem Titlis oder dem Jungfraujoch im Schnee tummeln können. Bretter anzuschnallen, komme ihnen nicht in den Sinn, so die NZZ.


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