18.09.2012

Private Finanzspritz oder doch nicht?


Orascom Geschäftsleiter Gerhard Niesslein hat dem Tages Anzeiger zum Einstieg des Investors Acuro ein Interview gegeben. Bekanntlich sind Sawiris und seine Familie als wichtige Minderheitsaktionäre finanziell an der Acuro Immobilien AG beteiligt.

Auf den Einwand des Tagis, dass es sich bei dem Verkauf nur um eine weitere verdeckte private Finanzspritze von Sawiris handle, geht Niesslein jedoch kaum ein.

 
Zum Interview imTages Anzeiger

17.09.2012

Bei Pleite zahlen


Gemäss einem Bericht der Sonntags Zeitung hat Orascom-Tochter Andermatt Swiss Alps hat 87 Prozent der Aktien an den Kanton Uri verpfändet

Die Sonntag Zeitung ortet in einem Bericht in ihrer letzten Ausgabe ein massives Risiko für den Kanton Uri. Denn: Im Fall eines finanziellen Kollapses der Projektgesellschaft Andermatt Swiss Alps (ASA) gingen die Bauten und das Land in Staatsbesitz über.

Das tönt an sich nicht nicht schlecht. Aber: Die ASA hat dem Kanton 32‘347 eigene Aktien zu einem Buchwert von 32,3 Millionen Franken verpfändet. Dies entspricht einem Anteil von 87,4 Prozent an der ASA. Dazu kommt verpfändetes Land im Wert von einer Million Franken.

Die Angaben finden sich gut versteckt im Geschäftsbericht der ASA-Muttergesellschaft Orascom. Mit den Verpfändungen komme ASA ihrer vertraglichen Verpflichtung gegenüber dem Kanton nach, den Originalzustand wiederherzustellen, «sollte das Projekt aus irgendwelchen Gründen gestoppt werden», schreibt Orascom im Jahresbericht.

Das Problem: Bei einem Kollaps würden die ASA-Aktien wohl wertlos. Oder anders gesagt: Im Falles eines Konkurses würden die gewährten Sicherheiten kaum das ganze Risiko abdecken können. Dieser Meinung sind sich offenbar diverse Fachleute.

Die ASA investierte bislang 300 Millionen Franken in Andermatt. Hätte der Kanton Uri auf Nummer sicher gehen wollen, hätte er eine persönliche Bürgschaft von Sawiris oder eine Patronatserklärung von Orascom verlangen müssen. Solche Garantien dürften gemäss Sonntags Zeitung allerdings kaum realistisch gewesen sein.

 

Befreiungsschlag von Sawiris


Nun hat Samih Sawiris also alle 119 Chedi-Appartements verkauft. Und das fast auf einen Schlag. Bis vor Kurzem hatte er erst für 30 Appartments Käufer gefunden. Gekauft hat die Wohnungen die Firma Firma Acuro Immobilien.

Nicht ohne Sawiris-Geld
Ganz ohne die Finanzkraft der Sawiris läuft allerdings auch die nun bekanntgegebene Vereinbarung nicht. Wie es im Communiqué heisst, sind Samih Sawiris und seine Familie wichtige Minderheitsaktionäre bei Acuro. Sawiris investiert damit weitere Mittel in seinen Konzern.

Wer die anderen Investoren sind, wurde zwar nicht kommuniziert, aber es dürfte sich gemäss NZZ u. a. um Hans-Peter Bauer handeln. Bauer ist nicht nur Verwaltungsratspräsident der erst Anfang Juli gegründeten Acuro, sondern auch VR-Präsident der Swiss Finance & Property, die als Asset-Manager der Acuro waltet. Ebenfalls im Verwaltungsrat der Acuro sind Pierre Jacquot aus Annecy-le-Vieux (F) und Tooma Eskandar aus Kairo. Bei Swiss Finance & Property wollte man gemäss NZZ keine Fragen beantworten.

Verkauf in den nächsten sieben Jahren
Acuro plant laut der Mitteilung, die Apartments im Verlaufe der nächsten sieben Jahre zu verkaufen. Das eigentliche Chedi-Hotel, ein Fünfsternehaus mit 50 Zimmern, bleibe im Besitz von Orascom und werde plangemäss auf die Wintersaison 2013/2014 eröffnet.

 

06.09.2012

Journalisten im PR-Dienst von Sawiris

Objektive, hinterfragende und unabhängige Berichterstattung zum Sawiris-Projekt in Andermatt ist wichtig. Denn: Das Milliardenprojekt von Samih Sawiris ist für Uri mit enormen Chancen und Risiken verbunden. Nun hat der Tages Anzeiger hat herausgefunden, dass Journalisten der «Neuen Urner Zeitung» und des «Urner Wochenblatts» eng mit der Sawiris-Firma verbandelt sind.

Parallel zu ihrer Berichterstattung über das Andermatter Resort liessen sie sich für PR-Tätigkeiten bezahlen. Dominique von Burg, Präsident des Schweizer Presserats, sagt: «Das ist eine eindeutige Verletzung der journalistischen Unabhängigkeit.»