17.09.2012

Bei Pleite zahlen


Gemäss einem Bericht der Sonntags Zeitung hat Orascom-Tochter Andermatt Swiss Alps hat 87 Prozent der Aktien an den Kanton Uri verpfändet

Die Sonntag Zeitung ortet in einem Bericht in ihrer letzten Ausgabe ein massives Risiko für den Kanton Uri. Denn: Im Fall eines finanziellen Kollapses der Projektgesellschaft Andermatt Swiss Alps (ASA) gingen die Bauten und das Land in Staatsbesitz über.

Das tönt an sich nicht nicht schlecht. Aber: Die ASA hat dem Kanton 32‘347 eigene Aktien zu einem Buchwert von 32,3 Millionen Franken verpfändet. Dies entspricht einem Anteil von 87,4 Prozent an der ASA. Dazu kommt verpfändetes Land im Wert von einer Million Franken.

Die Angaben finden sich gut versteckt im Geschäftsbericht der ASA-Muttergesellschaft Orascom. Mit den Verpfändungen komme ASA ihrer vertraglichen Verpflichtung gegenüber dem Kanton nach, den Originalzustand wiederherzustellen, «sollte das Projekt aus irgendwelchen Gründen gestoppt werden», schreibt Orascom im Jahresbericht.

Das Problem: Bei einem Kollaps würden die ASA-Aktien wohl wertlos. Oder anders gesagt: Im Falles eines Konkurses würden die gewährten Sicherheiten kaum das ganze Risiko abdecken können. Dieser Meinung sind sich offenbar diverse Fachleute.

Die ASA investierte bislang 300 Millionen Franken in Andermatt. Hätte der Kanton Uri auf Nummer sicher gehen wollen, hätte er eine persönliche Bürgschaft von Sawiris oder eine Patronatserklärung von Orascom verlangen müssen. Solche Garantien dürften gemäss Sonntags Zeitung allerdings kaum realistisch gewesen sein.

 

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