01.10.2007

Nullenergie für Andermatt

Im Blog der Architekturzeitschrift Hochparterre gesichtet. Bericht von Gantenbein. Anlass: Eine Podiumsdiskussion organisiert von Hochparterre:

Von Gantenbein @ 15:01
Samih Sawiris sprach: «Ich werde viel investieren, damit die «Alpine Destination Andermatt» eine Null-Energie-Bilanz in Bau und Betrieb vorweisen kann. Die nötigen Studien sind veranlasst. Einerseits wird die Energie als «Clean Energy» produziert. Wir denken an eigene Wasserkraft, an Windkraft und an Sonnenenergie. Andererseits wird die Isolation der Hotels, Villen, Sportzentren und so weiter dem rauhen Klima im Gebirge trotzen. Unter dem Strich soll das Resort eine Null-Energie-Bilanz aufweisen.» Sawiris denkt dabei weniger an die Weltrettung als an den Profit. «Einerseits werden wir so ganz erheblich Geld einsparen. Anderseits wird uns ein energiemässig musterhaftes Resort grosse Vorteile fürs Image bringen. Dem Resort Andermatt, aber auch meiner ganzen Orascom-Gruppe. Die nötigen Investitionen werden denn auch aus der Gruppe mitfinanzieren.»

Ist es Sawiris ernst? Wir werden sehen. Er sagte an einer Podiumsdiskussion, zu der die Immobilienfirma Engel & Völkers ins das Zunfthaus zur Meise in Zürich geladen hatte: «Ich bitte Hochparterre, das Projekt Andermatt und mich auf diesen Aussagen zu behaften.» Wir gaben zurück, dass wir nächste Woche gerne mit ihm aufs Grundbuch kämen und ihm zuschauten, wie er dort Verpflichtungen einschreibe. In der munteren Debatte mit Hanspeter Danuser, dem Kurdirektor von St. Moritz schoss Sawiris einen Vogel ab. Er kann sein Milliarden-Vorhaben, für das im nächsten Frühjahr die Baugruben aufgehen, nur realisieren, weil der Bundesrat für ihn die Lex Koller aus den Angeln hob. Bekanntlich soll dieses Gesetz nun aufgehoben werden. «Ich finde das schlecht. Die Einheimischen brauchen Schutz und bezahlbaren Wohnraum. Die Aufgabe der Lex Koller wird das erschweren.» Die Destination Andermatt werde einen Erstwohnungsanteil haben und wie in seinen andern Resorts werde es keine kalten Betten geben, sondern Vermietungspflichten.»
Bild: Samih Sawiris, Quelle: Hochparterre-Blog

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Der unreflektierte Spruch der regionalen Entwicklungsförderung heisst immer: Im Zentrum steht der Mensch. Das führt dazu, dass unter dem Titel oder der Marke «Natur» oder «Natürlich Natur!» oder «Natur pur» vor allem Entwicklungspolitik betrieben und entsprechende Projekte gefördert würden. «Sawiris will sich in Andermatt auch mit Natur und Pärken profilieren. So betrachtet sind neue Pärke nicht ein Naturschutzinstrument, sondern einfach eine modische Verpackung für Entwicklungspolitik und Stärkung der Randregionen.» F. Walther