17.09.2010
So etwas wie ein Spiel...
...sei Andermatt, sagte Samih Sawiris gestern am Jahreskongress der Medien in Pontresina. Ein Spiel, dass er allerdings gewinnen wolle.
Ein für Sawiris ungewohnt hartes Spiel war auch das Podiumsgespräch, in dem er von Buchautor und Publizist Karl Löünd arg in die Zange genommen wurde. Dieser stellte ihm äusserst scharf recherchierte Fragen. Zum Beispiel zum Börsenwert von Orascom, der von einst 150 Franken auf 57 Franken in den Keller gefallen ist. Mit seiner bekannt charmanten Art, blieb unserem Aegypter nichts übrig als eine ausweichende Antwort: Er habe jeden einzelnen Buchstaben eingealten, der seit drei Jahren in seinem Prospekt stehe.
Mit Russen in Rage gebracht
Heftiger reagierte er auf Löünds Frage, ob man jetzt russisch lernen müssen, damit man in fünf, zehn Jahren in Andermatt noch verstanden würde. So etwas zu hören sei für ihn fast wie eine Ohrfeige, setzte sich Sawiris zur Wehr. (Gewisse Berichterstatter meinten dabei zu beobachten, dass Sawiris drei Mal leer schluckte). Sawiris weiter: Das würden nur Leute sagen, die jemanden für einen Gauner hielten. Allerdings ist er überzeugt, dass er tatsächlich zwei Wochen nach Moskau gehen und zwei Partys veranstalten könnte, und schon wäre das Andermatt-Resort völling ausverkauft. Das habe allerdings einen Haken, so Sawiris. Denn dann wäre nach Andermatt Schluss. Nie und nimmer habe er dann noch sonst wo auf der Welt mit einem anderen Projekt eine Chance.
Der Urschner Bevölkerung ein Kränzchen gewunden
Obwohl Karl Löünd Sawiris für seine Verhältnisse ungewohnt hart in die Mangel nahm, versäumte es der Investor nicht, die hiesige Bevölkerung lobend zu erwähnen. Noch ganz selten auf der Welt habe er eine derart interessierte Bevölkerung wie in Andermatt angetroffen. Die Leute seien absolut ohne Vorurteile an sein Projekt herangegangen. Ihr grosser Wille, sich zuerst richtig und aus erster Hand zu informieren, bevor ein Urteil gefällt werde, habe ihn absolut beeindrucht. Danke Samih.
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