24.01.2011

Steife Brise für Sawiris

Die Bise weht Sawiris wieder kälter ins Gesicht. Zumindest aus den Medien. Grund: Ein kritischer Bericht zu den Immobilienverkäufen im Tages Anzeiger vom 22. Januar. Vielleicht hat unser Ägypter ja zuviel der guten Botschaften verbreitet zum Verkaufsstart seiner Immobilien. 24 von den 120 Appartements im „The Chedi“ seien innert Wochen verkauft worden, hiess es. Dazu 9 der geplanten 490 Ferienwohnungen in der benachbarten Siedlung in „New Andermatt“. Reserviert ist nicht verkauft Der erste Warnschuss kam dann bereits Ende 2010. Sawiris musste zurückkrebsen. Denn: Sein Unternehmen deklarierte Einheite als „verkauft“, die lediglich reserviert waren. Reservationen sind wohl oder übel rechtlich nicht verbindlich und dürften rechtens nicht als Verkäufe deklariert werden. Besonders wenn hinter den vermeintlichen Verkäufen ein börsenkotiertes Unternehmen wie Sawiris‘ Orsacom steht. Erst 9 Chedi-Appartments verkauft Gut 9 Monate nach Verkaufsstart sind im Chedi gerade mal 9 Appartments tatsächlich verkauft. Weitere 25 sind reserviert. Gemäss Tagi stockt der Absatz – trotz Marketing-Offensive in Deutschland, England und Italien. Zwar, so der Tagesanzeiger, gab es Mitte Januar inner einer Woche sieben neue Reservationen. Gleichzeitig machten jedoch sechs Annulationen den Fortschritt praktisch zunichte. Erfolgsmeldungen an Medienkonferenz Jetzt reagiert Sawiris. Am Mittwoch, 26. Januar, soll an einer Medienkonferenz frohe Kunde verbreitet werden. Gemäss einem Informanten aus der Sawiris-Equipe soll es nämlich gelungen sein, etliche Villen zu verkaufen. Jede kostet 10-20 Millionen Franken. Man darf also gespannt sein. Fachleute sind vorsichtig Wie beurteilen die Fachleute die Entwicklung in Andermatt? Im Tages Anzeiger geben sie sich vorsichtig. Es gebe heute ein Überangebot an Ferienwohnungen, so ihr Tenor. Und: Andermatt sei eben international keine eingeführte Marke wie Gstaad, Davos oder St. Moritz. Deshalb brauche es besondere Anstrengungen. Als positiv bewerten die Fachleute jedoch, dass es im Sawiris-Andermatt für den Verkauf von Zweitwohnungen keine Ausländerbeschränkung gibt. Das könnte potenzielle Käufer anziehen. Grund: Euro-Schwäche und langfristiges Parikieren von Vermögen in der Schweiz. Verkaufs- und Reservationsinformation vom Netz genommen Nachdem der Tages Anzeiger der für den Bau des Resorts zuständige „Andermatt Swiss Alps AG“ schriftlich fragen zur Entwicklung der Verkäufe gestellt hatte, nahm das Unternehmen kurzerhand sämtliche Verkaufs- und Reservierungsangaben zu den Hotelappartements und Ferienwohnungen vom Netz. Lassen wir uns am kommenden Mittwoch überraschen.

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