22.04.2010

Konzentration auf Schweizer Käufer – vorerst

Schon clever, wie «unser» Ägypter die Medien immer wieder effizient als kostengünstiges Werbemittel nutzt. Und seine Strategie nimmt einmal mehr viel Wind aus den Segeln von Kritikern. Unser Samih Sawiris lässt – notabene just vor der morgigen Infoveranstaltung für die Bevölkerung von Andermatt – über die Schweizerische Depeschnagentur (SDA) verlauten, dass er bereits Wohungen (oder gar sündhaft teure Villen?) verkauft hat. Wieviel Wohneinheiten bereits verhökert wurden, lässt er jedoch – einmal mehr – offen. Ziel sei jedenfalls, 100 Einheiten bis Ende Jahr zu verkaufen. Und noch was: Käufer der bereits verkauften Wohnungen seien ausschliesslich Schweizer, so Sawirs. Vorerst nur Schweizer Markt Gleichzeitig gibt Sawiris bekannt, dass er vorerst nur in der Schweiz Werbung macht. Er konzentriert also seine Verkaufsaktivitäten erst einmal auf die Schweiz. Mit dieser Taktik will er all jenen den Wind aus den Segeln nehmen, die seine Befreiung von der Lex Koller kritisieren. Eines muss man dem cleveren Sawiris lassen. Er steht sogar zu seiner Taktik. Denn wie er gegen über der SDA sagte, hat er diesen Weg gewählt, weil er «langfristig im Land willkommen» sein will. Grössere Nachfrage als erwartet Die bis anhin erreichte Aufmerksamkeit ist gemäss Sawiris grösser als erwartet. Er sei sich jedoch im Klaren darüber, dass am Ende nur die Unterschrift und die Überweisung zählen Zone für Ganzjahresresidenten In der geplanten Siedlung ist eine Zone für Menschen reserviert, die das ganze Jahr in Andermatt leben und damit nicht zuletzt für die Belebung des Feriendorfs sorgen. Diese Wohnungen seien deutlich günstiger als die Ferienwohnungen, sagte Thorsten Wieting von der Andermatt Swiss Alps AG, vor den Medien. Schnäppchen für die Einheimischen? Deutlich günstiger? Ein dehnbarer Begriff. Die «normalen» Wohnungen werden laut SDA zu 1,2 bis 3,5 Mio. Franken angeboten. Nehmen wir mal an, die «günstigen» Wohnungen gehen mit einem satten Rabatt von 30 Prozent über den Ladentisch. Das macht dann 840‘000 bis 2‘450’000 Fränkli pro Wohneinheit. Ein Klacks. Das wird sicher manch einheimische Familie dazu bewegen, ein neues Heim drüben am windigen Bäz zu beziehen. Aber halt, wovon schreiben wir denn hier. Ist ja noch gar nichts gebaut. Kein Bagger, kein nix. Alles erst auf Papier und in Form schöner Modelle. Let it rock Samih, do you?

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