Der Tourismus in Ägypten scheint sich zu erholen. Wie Samih Sawiris gegenüber „Welt online“ sagte, waren seine Hotels im September zu 60 bis 70 Prozent ausgelastet gewesen. Dennoch hat er Neuinvestitionen erst einmal zurück gestellt. Er will abwarten, wie sich die Situation im Pharaonenland nach den Wahlen vom November entwickeln wird.
Sollten bei eben diesen Wahlen die Muslilmbrüder Oberhand gewinnen, so könnte es nämlich sein, dass es bald weniger nackte Haut an ägyptens Stränden zu sehene gäbe. Und auch Alkohol hätte in der Öffentlichkeit wohl keinen Platz mehr. Sich Gründe, um viele westliche Gäste von Badeferien in Ägypten abzuhalten.
Tourismus wichtige Quelle
Sawiris scheint der Sache einigermassen gelassen entgegenzublicken. Denn: 13 Prozent aller Jobs in Ägypten hängen am Tourismus. Das bedeutet, dass mehr als sechs Millionen Menschen direkt oder indirekt vom Geschäft mit ausländischen Besuchern leben. Hinzu kommt, dass Ägypten im Gegensatz etwa zu Iran oder Saudi Arabien weder über grössere Öl- noch Gasvorkommen verfügt, welche das Land vom Tourismus unabhängig machen würden.
Sawiris ist deshalb überzeugt, dass Millionen Ägypter auf die Strasse gehen würden, wenn ihnen die Einnahmequelle Tourismus genommen würde. Zudem weiss er offenbar aus vielen Begegnungen mit Anhängern der bis zum Sturz Mubaraks verbotenen islamischen Gruppierung, dass sie "intelligente, kapitalistische Leute sind".
Geduld gefragt
Zweifellos, Abwarten und Geduld sind angesagt in Ägypten. Nach einem Volksaufstand wird die Lage nicht von heute auf morgen per se besser. Nehmen wir das (Muster)-Beispiel Schweiz: Wir basteln schon sein 1848 an der Demokratie. Und immer noch gibt es vieles, das verbessert werden kann. Es bleibt zu hoffen, dass die Ägypter genug Geduld aufbringen.
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