27.11.2015

Positiver Sawiris-Effekt im Urserntal


Bereits seit zehn Jahren wühlt Samih Sawiris Boden und Gemüter im Urserntal auf. Eine Studie der Urner Kantonalbank zeigt nun, wie sich das Urserntal von 2005 bis 2014 wirtschaftlich entwickelt hat, nämlich grösstenteils positiv.


Im Urserntal zeige sich eine Trendwende, das erwünschte ökonomische Wachstum habe eingesetzt, teilte die Urner Kantonalbank am 26. November 2015 mit. Laut der von der Urner Kantonalbank in Auftrag gegebenen Studie folgten die Logiernächte dem ausgebauten Hotelangebot mit einer «erfreulichen Zunahme». Im Einklang mit der Nachfragesteigerung in der Hotellerie würden auch die Umsatz- und Beschäftigungszahlen in der Tourismusbranche generell nach oben zeigen.


Mehr Beschäftigte

Aus der Studie, die künftig jährlich aktualisiert wird, geht weiter hervor, dass sich mit dem Wachstum in der Tourismusbranche auch die Bevölkerungszahl in Andermatt entwickle - insbesondere bei den 20- bis 64-Jährigen. Die Zahl der im Urserntal Beschäftigten stieg von 958 (im Jahr 2005) auf 1250 (2014).


Ein Effekt, den es kritisch zu beobachten gelte, sei die Preisentwicklung bei den Immobilien, heisst es weiter. Im Vergleich zum übrigen Kanton wie auch zur Schweiz seien die Preise für Eigentumswohnungen in Andermatt überdurchschnittlich angestiegen.


Nettoverschuldung der Gemeinden im Auge behalten

Die Studie rät, den Verlauf des Selbstfinanzierungsgrads und der Nettoverschuldung der Gemeinden aufmerksam zu beobachten. Insbesondere die Gemeinde Andermatt trage zahlreiche Investitionsprojekte und betreibe einen grossen Koordinationsaufwand. Betont wird aber auch, dass die seit 2005 kontinuierlich steigenden Steuereinnahmen positiv zu werten seien.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Immobilien-Flaute in Tourismusregionen.Niemand will Schweizer Ferienwohnungen kaufen. In den Schweizer Tourismusregionen stehen Zweitwohnungen für 4,7 Milliarden Franken zum Verkauf. Interessenten gibt es jedoch praktisch keine.Im Kanton Wallis gibt es 4653 leerstehende Ferienwohnungen und -häuser. In Graubünden 2032, im Tessin 1348. Wie aktuelle Zahlen des Immobilienberatungsunternehmens Wüest & Partner zeigen, stehen in den Schweizer Tourismusregionen 9439 Zweitwohnungen im Wert von über 4,7 Milliarden Franken zum Verkauf.Haben will die Objekte seit der Annahme der Zweitwohnungsinitiative im März 2012 praktisch niemand mehr. «Die Käufer bleiben aus, weil sie die Initiative verunsichert hat», sagt Alain Métrailler, Bauunternehmer und Präsident des Walliser Baumeisterverbands zur Zeitung «Nordwestschweiz». «Sie fragen sich, was passiert, wenn sie die Wohnung in zehn Jahren verkaufen möchten.»
Als Beispiel nennt Métrailler einen Wohnblock mit Ferienwohnungen im Skiort Ovronnaz VS, den er selber gebaut hat. Nach Annahme der Zweitwohnungsinitiative hätten ihn keine Interessenten mehr angerufen, sagt der Bauunternehmer. «Der Markt für Zweitwohnungen ist total zusammengebrochen. Im Wallis finden kaum mehr Verkäufe statt.»
Auch der starke Franken macht Ferienwohnungen in der Schweiz unbeliebt. Seit 2011 verkaufen Ausländer vermehrt ihre Wohnungen in der Schweiz. Sie wollen vom starken Franken profitieren und Gewinne realisieren. Dadurch wird das Angebot zusätzlich vergrössert.
Ein Wohnungskauf ist durch den starken Franken für Ausländer unattraktiv geworden. Andreas Biner, Notar und Präsident der Burgergemeinde Zermatt: «Auch deswegen werden beinahe keine Zweitwohnungen mehr verkauft. Abschlüsse finden nur statt, wenn der Verkäufer zu einem massiven Preisnachlass bereit ist.»
Die Preise für Ferienwohnungen sind unter Druck. Laut dem Immobilienexperten Matthias Holzhey kosten Objekte im Unterwallis beispielsweise schon 15 bis 20 Prozent weniger als 2012.
Bauunternehmer in den Tourismusregionen sind beunruhigt. Markus Derungs, Präsident des Bündner Baumeisterverbands: «Für uns ist der Zusammenbruch des Markts für Zweitwohnungen dramatisch. Bei uns in Davos gibt es im Wohnbau im kommenden Jahr keine Baugesuche. Null. Da läuft nichts.»