26.05.2011

Ausbau Skigebiet: SP/Grüne-Fraktion fordert Marschhalt

Die SP/Grüne-Fraktion des Urner Landrats fordert einen Marschhalt beim Skiinfrastrukturprojekt Andermatt–Oberalp. Grund: Für eine seriöse Beurteilung fehlen ihr relevante Unterlagen.

Der Planungsprozess Skiinfrastrukturprojekt Andermatt–Oberalp geht der SP/Grüne-Fraktion zu schnell. Niemand sei gegen einen Ausbau und die Erneuerung dieser Anlagen, betonte Annaliese Russi (Grüne Uri, Altdorf) am 25. Mai im Urner Landrat. Die Umweltverbände hätten kein Interesse daran, das Verfahren zu verlängern oder das Projekt im Grundsatz zu verhindern. Aber: Wenn man die Umweltanliegen ernst nehmen wolle, sollten bei der Richtplanauflage alle Grundlagen zur Verfügung stehen, die für eine seriöse Beurteilung der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit nötig seien, so Russi.

Für die SP/Grüne-Fraktion ist offensichtlich unverständlich, warum man mit der öffentlichen Auflage des Richtplans nicht zugewartet habe, bis diese wichtigen Grundlagen ebenfalls aufgezeigt werden könnten. Niemand kaufe nämlich gerne die Katze im Sack, sagte Interpellantin Russi.

Noch mehr Sesselrücken

Nicht nur Real Estat Chef Thorsten Wieting verlässt Sawiris wie gestern in diesem Blog berichtet. Auch Kommunikationsleiterin Ursi Ineichen springt ab.

Als Grund nannte sie gegenüber der Urner Zeitung «unterschiedliche Vorstellungen in der Kommunikationssstrategie». Ihr Nachfolger wird ab 1. September Alain Gozzer. Er verfügt über einen Master in Communication Management und hat mehr als zehn Jahre Erfahrung in Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in Hotellerie, Tourismus, Sport und Mode. Unter anderem war er Director of Public Relations von Mövenpick Hotels & Resorts.

25.05.2011

Sesselrücken an der Verkaufsspitze

Sozusagen klammheimlich hat sich die Andermatt Swiss Alps (ASA) von ihrem Verkaufschef Thorsten Wietling getrennt. Dies nach nur einem Jahr.

Kommuniziert wurde der Abgang lediglich im Handelsregister vom 30. März. Kürzlich ging die SonntagsZeitung der Sache auf den Grund. Getrennt habe man sich im gegenseitigen Einvernehmen, betont ASA-Geschäftsführer gegenüber der SonntagsZeitung.

Zu wenig verkauft?
Verschiedene Immobilienändler orten den Grund für den Abgang in überhöhten Preisen, und dass es dem Verkauf nicht gelungen ist, die Reservationen schnell genug beurkunden zu lassen. Deshalb hätten sich Kaufinteressenten wieder zurückgezogen. Laut SonntagsZeitung wurden dieses Jahr bisher drei Verkäufe beurkundet. Die ASA spricht von einem Mehrfachen dieser Zahl. Gérard Jenni weist darauf hin, dass im Sommer umfassend informiert wird. Man darf gespannt sein.

Kein Wort über den neuen Verkaufsleiter
In der aktuellen Ausgabe des Kundenheftes stellt ASA zwei neue Mitarbeiter seines Verkaufsteams vor. Über den neuen Verkaufschef ist kein Wort zu lesen. Er heisst Jürg Maurer und war vorher Senior Sales Director Applications bei Oracle Software. Damit ist er in der Immobilienbranche ein unbeschriebenes Blatt. Für die ASA ist das offensichtlich kein Problem. Herr Maurer verfüge über die notwendigen menschlichen und beruflichen Voraussetzungen, um das Verkaufsteam und das internationale Maklernetz erfolgreich zu führen, so Gérard Jenni.gegenüber der SonntagsZeitung. Na dann: Viel Erfolg!


24.05.2011

Skiorte kritisieren Staatshilfe für Andermatt

Als Bedingung für die Modernisierung und Vergrösserung des Skigebietes Andermatt fordern Samih Sawiris und der schwedische Investor Skistar öffentliche Gelder. Bei einem Investitionsvolumen von 140 Mio. Franken in Andermatt müsste der Steuerzahler schätzungsweise für etwa 50 Mio. aufkommen.

Die Destinationen Zermatt, Davos und Engelberg wehren sich gegen die Staatshilfe für Andermatt. Christen Baumann, CEO der Zermatt Bergbahnen, bezeichnet diese Forderung in der SonntagsZeitung als Wettbewerbsverfälschung und kündigte Wiederstand an. Die Unterstützung kleiner Bahnen sei nicht vergleichbar mit der millionenschweren Subvention Andermatts.

12.05.2011

Ausbau Skigebiet: Stimmen aus dem WWW

Samih Sawiris, Investor, Videointerview im Tages Anzeiger:
«Jetzt müssen nur noch die Schweizer daran glauben.»


Prof. Christian Laesser, St. Gallen gegenbüer 20minuten:
«Will man die neuen Anlagen kostendeckend betreiben, ist ein hoher Cash-Flow nötig. Wo der herkommensoll, ist unklar.» Denn laut Lässer stagniert der Markt mit den Skitouristen in der Schweiz. Selbst wenn Sawiris‘ Feriendorf 2000 neue Betten mit ausländischen Gästen fülle, reiche dies nicht aus, um die geplanten Investitionen zu rechtfertigen. «Ich frage mich ernsthaft, wo die Auslastung herkommen soll.»

Thomas Küng, stellvertretender Geschäftsführer von Grischconsulta, einem auf Bergbahnen spezialisierten Beratungsunternehmen, in 20minuten: «Der Heimmarkt der Schweizer Skitouristen wird nicht grösser. Um eine derartige Investition zu rechtfertigen, braucht es eine hohe Grundauslastung des Skigebietes durch übernachtende Gäste.» Diese ist jedoch laut Küng selbst mit dem Resort noch zu klein.

Gérard Jenni, Geschäftsführer der Andermat Swiss Alps:
«Wir werden mit unserem Angebot die neuen Gäste bedienen und den anderen Skiegebieten Gäste abjagen.» Dabei legt man gemäss Jenni viel Wert auf ein weitläufiges Netz von Beschneiungsanlagen. (Anmerk. der Blogredaktion: Woher kommt dereinst all das Wasser?).

Feldwaldundwiesenblogger: «Jetzt noch die Ankündigung eines "Riesen-Skigebietes"! Dass da selbst der sonst sehr zurückhaltende Franz Steinegger skeptisch wird, freut mich. Es darf einfach nicht sein, dass man sich mit Geld alles erkaufen kann. Auch nicht die Natur!»

Heiri Höhner, Kommentar in 20minuten:
«Wer A sagt muss auch B sagen. Sie wollten den Sawiris, jetzt haben sie ihn. Aber wie kommt das typisch schweizerische Rosinenpicken zum Vorschein, doch eine jede Münze hat zwei Seiten, liebe Schweizer.»

Dave, Kommentar in 20minuten:
«Also da wird endlich mal ein Skigebiet ausgebaut (und zwar mit ausländischem Geld) und sofort wird gemeckert. Auf den meisten skipisten in der schweiz hats mittlerweile so viele Leute dass man kaum noch fahren kann! Ich freue mich auf jeden Fall mal nach Andermatt zu fahren wenn hoffentlich noch nicht so viele Leute dort sind....»


Ueli B., Kommentar in 20minuten:
«Aller spätestens dann, wenn die Alpen völlig zubetoniert und total verkabelt sind, werden die Touristen nicht mehr kommen. Und welche Jobs bitte? Schweizer arbeiten kaum im Tourismus und in der Hotellerie, also muss man noch mehr Ausländer einfliegen. Wer sagt diesem Irrsinn endlich Stop?»

Armin Forker, Kommentar NZZ Online:
«Für jedwede Investition mit Landschaftsverbrauch sollte eine Pflicht zur Renaturierung im Falle der Betriebseinstellung verankert werden. Dazu müssten die dafür notwendigen Geldmittel beizeiten auf ein Sperrkonto eingezahlt werden müssen (denn nach einem Konkurs wäre ja nichts mehr da). Dann würde von vornherein behutsamer geplant, und Landschaftszerstörung, die schwer wieder zu beheben ist, würde sich nicht mehr rentieren (z.B. die Heraussprengung autobahnähnlicher Trassen aus dem Fels).
Bisher läuft es so, dass Gewinne von privater Seite abgeschöpft werden, und am Ende bekommt die Öffentlichkeit die Ruinen und die verschandelte Gegend vor die Füße geworfen.»

Jean-Philippe Ducrey, Kommentar NZZ Online:
«In wenigen Jahren.... wird grosser Katenjammer aus Andermatt zu vernehmen sein.... Bauruinen, zerstörte Berglandschaften, Hoteliers und Barbesitzer vor dem Konkurs.... einzig die Ruhe wird wieder einkehren. Ein heutzutage sehr seltenes Gut....»

Boris Güttinger, Kommentar NZZ Online
«Die Förderung des Tourismus wurde in Andermatt über Jahrzehnte stark vernachlässigt. Viel zu lange stützte man sich auf die Einnahmequelle Armee. Man hat es schlicht und einfach verschlafen, ein zweites Standbein zu etablieren. Meiner Meinung kann Andermatt froh sein, dass Unternehmer wie Sawiris dies nachholen und damit auch Arbeitsplätze schaffen und einer Region Auftrieb verleihen. Die Infrastruktur in Andermatt ist nicht einmal auf durschnittlichem Niveau, wenn man mit anderen Tourismusregionen in der Schweiz vergleicht.»

Mark Mathis, Kommentar bazonline.ch:
«Will Andermatt ein Skiort des 21. Jahrhunderts werden, muss es entsprechende Liftanlagen erhalten und Pisten, die zeitgemäss präpariert und beschneit werden. Warum sollen die Urner an einem einzigen Ort nicht tun dürfen, was bei den Bündnern längst in jeder Ecke praktizieren? Verstehe ich nicht.»

Paul Jegerlehner, Kommentar bazonline.ch:
«Muss den diese wunderschöne Berglandschaft total zubetoniert werden.Hoffentlich erwachen die Andermatter langsam.Samih Sawiris hat vor,das Ganze mit einer Schwedischen Firma aufzuziehen.Sollte dies der Fall sein,werden zahlreiche einheimische Betriebe in Andermatt Pleite machen.Das beste Beispiel zeigt ja Meiringen Hasliberg.Alles neu teure Bahnen und Berggasthöfe und nun steht alles vor dem Konkurs.»

Fritz Fischer, Kommentar bazonline.ch:
«mal gaaanz langsam.. gäbe es Sawirih und sein Entrepreneurship nicht, wäre Andermatt in 10 Jahren noch immer was es mal war.. eine abgelegene "Armee-Mülldeponie", ohne Perspektive, ohne Zukunft und alle wandern aus... von daher macht das ganze Sinn .. besser wäre das Vorhaben aktiv zu unterstützen um bei der Gestaltung mitreden zu können.. als von der Ferne zugucken und dann jammern....»

Daniel Lehmann, Kommentar bazonline.ch:
«Tja, wer JA abstimmt muss, muss auch die Folgen schlucken
Es wäre naiv zu glauben, die reichen Gäste aus dem In- und Ausland gäben sich mit dem jetzigen Skigebiet und der einfachen Infrastruktur ab. Wahrscheinlich dämmert es vielen Urnern, dass sie damals weit mehr als ein paar m2 Land verkauft haben. Unternehmer die hunderte von Mio. investieren, nehmen keine Rücksicht auf lokale Befindlichkeiten.»
 

Ausbau Skigebiet wirft hohe Wellen

Sawiris und das Schwedische Unternehmen Skistar sollen eine Absichtserklärung unterschrieben haben, wonach 140 Mio Franken ins Skigebiet Andermatt-Sedrun investiert werden sollen. Kritik am Projekt kommt vom Schweizer Alpen-Club (SAC) und von Umweltverbänden. Die vorliegenden Pläne würden den gesetzlichen Anforderungen noch nicht genügen. Ebenfalls kritisch äusserte sich Sportbahnen-Präsident Franz Steinegger. Er zeigt sich zudem befremdet ob der Goldgräberstimmung im Uri und befürchtet jahrelange Defizite. Und auch die Leserbriefreaktion deuten auf wachsende Kritik am Projekt hin. Von Ausverkauf der Schweiz und Zubetonieren unseres Landes ist die Rede.

Derweil war auch zu lesen, dass die ersten neuen Anlagen bereits 2013 in Betrieb gehen könnten. Angesichts der Wellen, die das Projekt bereits heute wirft, wohl eine eher optimistische Annahme.

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Sawiris beunruhigt

Samih Sawiris eröffnet in Andermatt eine weitere Millionen-Baustelle. Stichwort: Verbund des Skigebietes Andermatt-Sedrun. Derweil sind die politischen Ereignisse in Ägypten beunruhigend.

09.05.2011

Katastrophen-Franz hebt Mahnfinger

Wenn Franz den Mahnfinger erhebt, bahnt sich eine Katastrophe an, so behaupten böse Zugen. Nun zeigt er ihn, den Mahnfinger. Die Rede ist von Franz Steinegger, Ex-FDP-Präsident und Präsident der Andermatt Gotthard Sportbahnen. Er ist gegen einen «Ausbau auf  Vorrat» des Skigebiets in Andermatt. Er will etappenweise analog zur Nachfrage investieren. Mit dem geplanten Ausbau des Skigebiets in der Region Urserental-Oberalp-Sedrun für rund 200 Millionen Franken auf einen Schlag, seien sehr wahrscheinlich in den ersten fünf bis zehn Jahren Defizite programmiert, sagte Steinegger in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Diese müssten am Schluss die öffentliche Hand zahlen, oder sie würden zur Zahlungsunfähigkeit führen, ist er überzeugt.

Interview in der SonntagsZeitung...

 

02.05.2011

200 Millionen für Skigebiet

Orientierung über den geplanten Ausbau des Skigebietes heute Abend. Zur Erinnerung:
Für 200 Millionen Franken sollen die Skianlagen ausgebaut und erneuert werden. Jetzt kann die Bevölkerung zur Richtplananpassung Stellung nehmen.