02.10.2009

Der andere Samih

Marc Kowalsky hat in der „Bilanz“ ein gelungenes Porträt von Samih Sawiris verfasst. Er zeigt darin nicht nur die sonnige Seite des „Retters von Andermatt“ auf. Nein, der Sonnyboy, der uns bis jetzt stets freundlich, charmant, locker und optimistisch begegnet ist, hat auch eine andere Seite, nämlich die des aubrausenden, strengen, herrischen und detailverliebten Patrons. Andermatt sei für Sawiris nur ein kleiner Fisch, schreibt Kowalsky. Und weiter: Anfangs sei Sawiris sehr präsent in seinen Projekten. Komme die Sache zum Laufen, lasse er seiner Crew immer mehr Freiheiten. Wer sein Vertrauen jedoch enttäusche, werde zum Befehlsempfänger degradiert. Aber nicht entlassen. Denn laut Kowalsky finden Mitarbeitende in Ägypten keinen Job mehr, wenn sie von Orascom rausgeschmissen wurden. Stattdessen stelle Sawiris solche Leute aufs Abstellgleis. Nun, das ist vielleicht auch eine Art von Sozialverantwortung. Andermatt ein kleiner Fisch Kowalsky ist in seinem Bericht auch zum Schluss gekommen, dass Andermatt für Sawiris nur ein kleiner Fisch ist. Er schreibt: „Ob sich die Andermatter mit dem Megaprojekt wirklich einen Gefallen getan haben, ist fraglich. Sie dürften sich bald fremd im eigenen Dorf fühlen. Doch vor allem hat die Künstlichkeit der bestehenden Resorts in El Gouna, Taba Heights und Tala Bay etwas sehr Befremdliches – wie eine Art Disneyland, nur ohne die Mäuse. Die Gefahr, dass Andermatt zur seelenlosen Kulisse einer alpinen Truman-Show verkommt, ist gross. Sawiris selber wird das wenig stören. Bald wird seine Aufmerksamkeit der nächsten Ferienstadt gelten. Nach Andermatt wird er dann nur noch gelegentlich kommen, um den Baufortschritt zu kontrollieren. Und um zu zeigen, dass er wenn nötig auch in die Details gehen kann.“ In diesem Sinne: Schöne Grüsse von Mikey Mouse. Weiter zum Artikel in der "Bilanz"...

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