27.10.2006

Sanften Tourismus im Auge behalten

Es wäre gefährlich, nur auf das Sawiris-Projekt zu setzen und daneben nichts anderes zu tun. Das Risiko besteht nach wie vor, dass das Projekt aus irgendeinem Grund nicht zustande kommt. Wo stehen wir dann hier im Tal? Vor dem Nichts. Klar, zu Recht is man im Kanton Uri zurzeit dankbar, dass man eine positive Perspektive hat. Doch wäre es schade, wenn man dadurch andere Projekte vernachlässigen würde. Zum Beispiel etwa was Fragen um die Zukunft der Gotthard-Bergstrecke nach Eröffnung der Neeat oder des Depots Erstfeld betrifft. Verlieren wir also auch die Alternativen des sanften Tourismus nicht aus den Augen.

1 Kommentar:

gabtherad hat gesagt…

Übrigens, Andermatt steht mit seinem gigantischen Projekt nicht allein. Auf der Schatzalp in Davos soll das erste Hochhaus in den Schweizer Alpen entstehen. Im Prätschli in Arosa ist ein zwei Hektaren grosses Wellnessresort in Planung. Savognin liebäugelt mit einer 1700-Betten-Burg im Hochtal Radons. Der Zermatter Heinz Julen träumt von einem gläsernen Hotel auf dem Gipfel des 3883 Meter hohen Klein Matterhorns (siehe Artikel zum Thema «Bauprojekt: Basteln am Berg»). Bruson im Kanton Wallis plant ein neues Verbier mit 300 Ferienwohnungen im Chaletstil. In Anzère bei Sitten sollen 3’000 neue Ferienwohnungen her, und auch die Laxeralp will einen Turm, den Penis von Lax, wie die Einwohner frotzeln. Immer höher und immer verrückter: Reissbrettprojekte haben Hochkonjunktur - obwohl die Bettenauslastung im Schweizer Tourismus immer noch unter 40 Prozent liegt. Es ist ein Paradigmenwechsel im Gang: Schluss mit den Kleinstrukturen im touristischen Angebot - schiere Grösse soll es richten.